13.Tag: Bankeryd - Brevik |
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Datum | km | Σ Km | Hm | Σ Hm | Übernachtung |
01.08.2019 | 82 | 1.058 | 504 | 6.229 | Breviks Camping |
An dem Tag wählten wir eine schmale Straße etwas abseits vom Vätternsee, dort mussten wir zwar wieder hinauf auf eine Höhe von 250 m, das war uns aber lieber, als direkt auf der Hauptstraße am See entlang zu fahren. Den Unterschied zur Ostseite am Vätternsee machte die östliche Autobahn, auf der Westseite gab es keine und wir vermuteten dort viel mehr Verkehr.
Die abseits gelegene Route führte durch sehr viel Wälder, an kleineren See vorbei, wir sahen alte Meilensteine aus früheren Zeiten, vermuteten dass es hier mal einen Handelsweg gab. Das Farbenspiel der Gräser und Flechten sah durchaus schön aus, irgendwann sehnten wir uns aber wieder nach etwas mehr Abwechslung und einen Blick auf den Vätternsee.
Vorher gab es aber noch eine Marke, an der wir ein Foto von uns machen wollten, wir hatten so gerade die 1.000 km Marke unserer langen Radtour geknackt. Zufällig trafen wir auf einen „Wanderer“, der an einem kleinen Parkplatz auf seiner Kofferraumkante saß. Er erklärte sich bereit uns zu fotografieren, obwohl dass schon ein etwas eigentümlicher Geselle war. Später unterhielten wir uns über ihn, hatten beide denselben Eindruck, dass er bei unserem Eintreffen komisch wirkte, als fühlte er sich bei irgendetwas ertappt. Wir konnten uns das beide nur nicht weiter erklären, was der eigentliche Grund war. Uns gegenüber war er freundlich, insofern war uns das egal.
Vor dem etwas größeren Ort Hjo kamen wir wenige Kilometer wieder auf die Küstenstraße, bogen etwas später aber wieder rechts ab, dort gab es einen kleinen Weg, der uns bis ins Ortszentrum führte. Im Zentrum hatten wir eine längere Pause, sahen uns ein wenig den Hafen an und staunten nicht schlecht, als auf dem Marktplatz alte amerikanische Straßenkreuzer erschienen. Das schien hier eine Art Freizeitbeschäftigung zu sein, Autos zu fahren, die zwar spektakulär aussahen, dafür aber 30 Liter auf 100 km Benzin brauchten.
Bis zum Campingplatz in Brevik waren es von dort noch ca. 15 km, allerdings auf relativ ebenem Gelände, wir kamen dort zügig voran. Den Platz erreichten wir am frühen Nachmittag, wobei bei unserer Ankunft kein Mensch zu sehen war. An der Rezeption fanden wir einen Zettel auf dem Stand, dass wir den Stellplatz selbst aussuchen sollten, bezahlen könnten wir später, uns war das natürlich recht.
Für uns war das einfach, dort war ohnehin nicht viel los, wir wählten auf dem riesigen freien Rasen einen Platz nicht weit von den Duschen und alles war gut. Als unser Zelt bereits stand kam irgendwann ein alter Herr langsam mit seinem PKW von der Einfahrt her auf unser Zelt zugefahren. Er wollte uns wohl irgendwie klar machen, dass das Zelt dort nicht stehen dürfte, weil der Platz für Wohnmobile vorgesehen war. Ich fragte ihn, ob er der Leiter des Platzes wäre, er antwortete sofort mit nein, worauf ich einen Kommentar abgab, der ihn sofort verstummen lies. Ok dachte ich, so alte Platzgenossen wollen immer alles regeln, das Zelt blieb trotzdem dort stehen, wir ignorierten ihn. Unsere konsequente Haltung wurde etwas später durch die Chefin vom Platz bestätigt, als ich ihr das Erlebnis erzählte. Sie winkte sofort ab, dann müssten heute ja noch 50 Wohnmobile kommen damit der Platz nicht reichte sagte sie, den alten Herrn, der aber immer alles regeln wollte kannte sie wohl, das sah ich in ihrem grinsenden Gesicht.
An dem Abend liefen wir noch eine kleine Runde zum Strand und machten ein paar Fotos.