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 38.Tag: Auf den  letzten Kilometern bis Ahlbeck / Usedom wurde es noch mal hügelig

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 25.07.2015  63 + 0  3.000  311  9.800  Ferienwohnung in Ahlbeck

 

Seit mehreren Tagen waren in der Wettervorhersage für den Bereich Lubmin und Heringsdorf mehrere Gewitter angesagt, es gab weder ein Gewitter, noch wurden wir nass.

Der kleine Ort Lubmin mit seinem nicht überfüllten Strand und die familiäre Atmosphäre in der Villa Erika hatten uns sehr gefallen. Wer ein wenig Ruhe vom Alltag suchte, der war dort sicherlich sehr gut aufgehoben. Als wir unser Rad keine zwei Kilometer in östlicher Richtung bewegt hatten standen wir allerdings vor einem riesigen Komplex, der sofort andere Gedanken aufbrachte, es handelte sich um den Komplex des seit 1990 still gelegten Kernkraftwerkes Lubmin/Greifswald. Das Kraftwerk war das größte von zwei Kernkraftwerken, die in der DDR überhaupt betrieben wurden. Die Stilllegung erfolgte, weil es zu teuer war diese den westdeutschen Sicherheitsstandards anzupassen. Das Kraftwerk hieß offiziell "VE Kombinat Bruno Leuschner Greifswald". Seit 1995 wird es zurückgebaut. Diese Entscheidung wird wohl richig gewesen sein, schon zu DDR Zeiten waren Mängel bekannt, deren Beseitigung mehrmals angemahnt wurde. U.a. ging es dabei um eine Versprödung des Reaktordruckbehälters.

An solchen Orten bekommt man seit den Unfällen von Tschnernobyl und Fukushima schon mal das Gefühl "nichts wie weg hier". Für einen Familienurlaub kam Lubmin also nicht mehr in Frage. Über die kleinen Orte Freest, Kröslin und Gross Ernsthof erreichten wir zügig den etwas größeren Ort Wolgast, überquerten über eine Brücke den Peenestrom und näherten uns in Trassenheide wieder der Küste.

Hinter dem Seebad Koserow wurde der Ostseeküstenradweg recht hügelig. Zweimal mussten wir mit den Rädern Steigungsprozente von 16% bewältigen, was uns gehörig ins Schwitzen brachte.

Die Ostseeküste platzte aufgrund der Hochsaison "aus allen Nähten"! Je näher wir den drei Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und unserem Zielort Ahlbeck kamen, je voller wurde es. Die Radwege wurden zu Wegen für die Fussgänger, alle liefen kreut und quer, die Radfahrer fuhren wo gerade Platz war und so kam es, das wir für die restlichen Kilometer noch einige Zeit benötigten. Wir hatten unseren Vermietern per Mail angekündigt um 14:00 Uhr im Zielort zu sein, um 14:30 Uhr hatten wir es dann geschafft.

Was dann beim Empfang folgte konnte man nur unter dem Begriff gelebte Herzlichkeit bechreiben. Aufgrund des Regens vom Vortag und den matschigen Wegen im Wald sahen unsere Taschen entsprechend aus. Familie Müller stellte uns auf ihrem Rasen sofort einen Gartenschlauch zur Verfügung, mit dem wir unsere Taschen, den Hänger und die Räder reinigten. Die Ferienwohnung war liebevoll eingerichtet und mit allem ausgestattet, was man so im Urlaub braucht. Wie häüfig hatten wir schon in Urlauben erlebt, dass eine Kaffemaschine oder sonstiges fehlte, hier im Haus der Familie Müller (Ritterstr. 4, Ecke Dreherstr.) war alles perfekt.

Eine ganze Woche stand uns noch zur Verfügung um nach der langen Radtour in Ahlbeck noch zu relaxen. Mit meiner Frau war ich noch 455 km geradelt, ich selber hatte mit der Ankunft in Ahlbeck zum ersten mal in meinem Leben die 3.000 km Marke geknackt.

In den Folgetagen unternahmen wir noch kleinere Radtouren in die Umgebung, genossen einige Stunden am Strand, lauschten verschiedenen Musikern und fühlten uns einfach wohl.

 


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