A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

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 17.Tag: Am Strand radeln geht mit dem Gepäck und Hänger einfach nicht 

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 04.07.2015  89 + 3  1.525  297  3.010  Hirthals Camping

 

Der Tag war geprägt durch eine Wetterlage, die mich ein wenig an unseren Familienurlaub vor zwei Jahren an der Westküste Amerikas erinnerte. Am Pazifik stieg auch immer ein Dunstschleier auf, fuhr man ein wenig ins Land schien die Sonne. So war es auch auf meinem Weg nach Hirtshals. Den ersten Stop hatte ich an dem Morgen in Slettestrand, da war ich mal gerade 4 km unterwegs. Ich fuhr mit meinem Gespann bis direkt an die Nordsee, wollte den Strand einfach mal ohne Toruristen sehen. Zwei Schiffer werkelten an ihren Schiffen bereits rum, ansonsten war niemand zu sehen. Nach zwei drei Fotos von den am Strand liegenden Schiffen machte ich mich wieder auf den Weg. 

Danach führte mein Weg wieder durch die tolle Dünenlandschaft, bis ich nach Blockhus kam. Noch einen Tag zuvor hatte ich fast keine deutschen Touristen mehr gesehen, hier wurde ich einen besseren belehrt. Es war wohl mal wieder die Bequemlichkeit, die diesem Ort einen derartigen Zustrom verdankt. Dort konnten sie mit ihren Autos an den Strand fahren und dort einfach parken. Die riesige Sandfläche erinnerte mch an einen Radurlaub auf Römo, da war das in den 80 er Jahren auch so.

Was ich nicht bedacht hatte, war die Tatsache, dass ich dort mit meinem Radgewicht einschließlich Hänger garnicht fahren konnte. Schon ein erster Versuch misslang, dass Vorderrad grub sich tief in den Sand ein. Also schob ich mein Rad die wenigen Meter zurück und schaute auf meinem GPS-Gerät nach einer Alterenative. Es gab nur die Möglichkeit in einem Bogen mit 5 km Umweg diesen 10 km langen Abschnitt am Strand zu umfahren. Schade, die Alternativstrecke ging zwar auf einem Radweg, aber an einer stark befahrenen Straße (55) lang. Das änderte sich erst mit der Ankunft in Lökken, als ich wieder auf den Originaltrack der Northsea Cycle Route traf.

Während ich an dem Tag so durch die kleineren Ort fuhr, traf ich auf eine Familie aus Köln, die mit ihren beiden Kinder per Rad in Dänemark unterwegs waren. Sie machten zwar nur eine relativ kurze Tour, waren aber immerhin in Hanstholm gestartet und wollten an dem Tag noch bis Hirstholm. Der Vater hatte sein Rad schwer beladen und noch ein Kinderad mit dem kleinen hintendran. Die Frau zog einen Charity Kinderanhänger mit einem nicht geringen Teil des Gepäcks. Alle Achtung, wie die Gruppe, zu der dann noch ein Junge mit eigenem Rad zählte, sich über die hügelige Landschaft bewegte.

24 km vor meinem Tagesziel hatte ich die 1.500 km Marke geknackt. Noch 1.000 km und ich würde meine Frau am Bahnhof in Lübeck wiedersehen.

Bei meiner Ankunft am Campingplatz baute ich mein Zelt in ungefähr 50 m Abstand vom nächsten Zelt auf. Das Zelt gehörte einem Pärchen, dass gerade in Hirsthals mit der Fähre von Island gekommen war. Da hatten wir natürlich schnell ein Thema, dass ausschöpfend besprochen wurde. Etwas später radelte ich noch kurz zum Einkaufen in die Stadt, als ich wiederkam waren weitere Motorradfahrer aus Polen gerade dabei, noch zwei Zelte in dem von mir gelassenen Zwischenraum zu stellen. Leider würde man dann das Schnarchen hören, aber vielleicht hatten die ja eher ein Problem mit mir?!

Am morgigen Tag würde ich den nördlichsten Punkt der diesjährigen langen Radtour erreichen. Am 18. Tag würde ich nach knapp 1.600 km am Skagerrak stehen. 

 


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