18.Tag: Am nördlichsten Punkt Dänemarks, dem Skagerrak |
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Datum | km | Σ Km | Hm | Σ Hm | Übernachtung |
05.07.2015 | 62 + 6 | 1.593 | 109 | 3.119 | Grenen Camping |
An dem Morgen war ich bereits sehr früh auf den Beinen. Bereits um 06:00 Uhr hörte ich Geräusche, die einen weiteren Schlaf unmöglich machten. Die Motorradfahrer waren bereits dabei zu packen. Ich hatte ja viel Verständnis dafür, dass sie so früh anfingen zu packen, denn dafür gab es meistens einen Grund, wie z.B. eine Fähre, dass sie sich aber in normaler Lautstärke unterhielten ohne Rücksicht auf die Zeltnachbarn zu nehmen störte mich schon. So kam es, dass ich bereits um 07:20 Uhr auf dem Rad saß. Vorher hatte ich mich noch von den beiden aus Wuppertal verabschiedet und ihn für die weitere Tour nach Norwegen alles Gute gewünscht.
Einen ersten kurzen Stop hatte ich noch im Zentrum von Hirtshals, wo an dem frühen Morgen natürlich noch nichts los war. Danach warf ich noch einen kurzen Blick auf den Hafen, bevor es wieder auf die Strecke ging. Der Hafen ist nicht klein, weil von dort viele Fähren nach Norwegen und Island starten.
Unmittelbar hinter Hirtshals führte der Weg wieder durch die schöne Dünenlandschaft oder durch kleinere Nadelwälder. In Dänemark gibt es Schutzhütten, wo man grundsätzlich auch kostenlos übernachten darf. An dem Tag traf ich auf mehrere. Wenn man in die u.a. Fotos schaut wird man einen dieser Hütten einen Holzspalter sehen. Der großere Holzblock wird quasi eingespannt und mittels einer Spindel die einen Keil schiebt gespalten. Ein eigenes Lagerfeuer ist an solchen Stellen dadurch auch möglich. Mir gefielen diese ruhigen Plätze sehr, irgendwie fehlte mir aber die Dusche.
Auf dem weiteren Weg in Richtung Skagen kam ich zwei mal relativ nah am Strand vorbei, ich nutzte die Möglichkeit und fuhr fast bis an den Strand. Diese Stellen waren schon fast unheimlich leer. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass es solche langen Strandabschnitte ohne Menschen noch gab. Einfach einen Moment die Seele baumeln lassen dachte ich vor Ort und dann aufs Rad und weiter durch die Natur.
Der Campingplatz in Skiveren sagte mir etwas. Noch vor Monaten hatte ich mit meiner Frau auf der Camping und Reisemesse in Essen an einem Stand des Campingplatzes gestanden. Der Besitzer machte mächtig Werbung für seinen Platz, ich wusste aber damals schon, dass ich dort nicht übernachten würde, weil das nicht in meine Tagesplanung passen würde. Ich radelte dort deshalb nur einmal einen 500 m langen Stich zum Strand und machte mich dann wieder auf den Weg.
Der weitere Weg bis Skagen war sehr schön, schon zu dem Zeitpunkt zählte der Tag nicht nur aufgrund des schönen Wetters zu einen der wirklich gelungenen Tage. In Skagen wurde ich an dem Tag aber noch von einer Menschenmasse überrascht, mit der ich garnicht gerechnet hatte. In der Stadt war "der Bär los", wie man so schön sagt. Als erstes raldelte ich aber zum nördlichsten Punkt, vom dem man einen schönen Blick auf den nördlichsten Punkt erhält. Die letzten wenigen hundert Meter konnte ich leider nicht laufen, weil ich mein Gepäck nicht mitnehmen konnte, aber auch nicht unbeaufsichtigt lassen wollte. Ein wenig schade, aber es war auch so schon beindruckend genug.
Danach radelte ich erst einmal ein kurzes Stück zurück zum Campingplatz in Grenen. Dort musste ich einen Stunde warten, weil die Reception über den Mittag geschlossen hatte. Um Punkt 13:00 Uhr war ich aber der erste in einer langen Schlange, der sofort bedient wurde.
Nach dem Zeltaubau und Wäsche waschen radelte ich gemütlich in den Ort und schob mein Rad durch die von Urlaubern überfüllten Straßen der Innenstadt. Es machte Spaß diesem Treiben zuzusehen, man hatte den Eindruck, dass die Menschen ausgehungert nach der Sonne waren. Endlich hatten sie Urlaub und konnten das tolle Wetter genießen. Mehrere Restaurants hatten Musiker engagiert, die sich teilweise, nicht weit auseinander mit ihrer Musik übertönten. In einen großen Zelt spielte eine Gruppe irische Musik, wobei viel Menschen ihre Köroer im Takte der Musik bewegten. Ja, ein gelungener Tag.
Den Abend verbrachte ich damit einmal zum Strand zu laufen und ein paar Meter über den Campingplatz zu gehen.Das Resultat sieht man in Form der vielen Fotos. Am Strand traf ich auf eine Menge Bunker, die vermutlich schon aus dem 1. Weltkrieg stammen. Auf dem Platz entdeckte ich eine Art VW-Fan Gemeinde, einen Bulli T1 mit Wohnmobil als Auflieger hatte ich auch noch nicht gesehen.
Morgen geht es wieder nach Süden am Kattegatt entlang. War mein erstes großes Ziel, der nördlchste Punkt Dänemarks, habe ich nun ein neues zweites Ziel, es ist der Lübecker Hauptbahnhof wo in 12 Tagen meine liebe Frau Claudia steht. Also auf nach Süden!