07.Tag: Bei wunderschöner Wetterlage nach Bühl am Alpsee |
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Datum | Km | Σ Km | Hm | Σ Hm | Übernachtung |
14.06.2012 | 101 | 829 | 500 | 2000 | Camping |
Nach 101 Tageskilometern und 829 Gesamtkilometern saß ich an dem Abend in Bühl am Alpsee und blickte gedanklich zurück auf die ersten 7 Tage meiner Tour. Ich stand am Fuße der Alpen, es war Zeit, einen Pausentag einzulegen, um wieder gestärkt die Überquerung der Alpen in Angriff nehmen zu können. Noch in Illertissen auf dem Campingplatz begann der Tag mit zwei Konversationen, die irgendwie typisch waren für Reiseradler auf Tour.
Erste Konversation:
(Eine Engländerin läuft an meinem Zelt vorbei und blickt auf den Hänger)
Is Rom your destination? (Ich hatte noch keine Antwort gegeben)
No, no, no, that´s crazy!
Ich konnte sie im Anschluss davon überzeugen, dass es stimmt.
Zweite Konversation:
(Ich sitze auf einer Bank und flicke gerade den Schlauch vom Hänger, der Mantel hatte einen Schaden, in der Nacht hatte die Luft im Schlauch nicht gehalten)
Ein Mann setzt sich neben mir auf die Bank und fragte nett:
„Kann ich ihnen helfen?“ Ich: „Nein, dass ist nett, aber ich habe alles zur Reparatur dabei“.
Er: „So etwas habe ich früher auch gemacht, ist aber lange her, war von Passau nach Wien“.
Danach hat er mir seine halbe Lebensgeschichte erzählt, von seinen vielen Jahren als Schuhhändler, ich musste kein Wort mehr sagen.
Als ich mit dem Flicken fertig war, sagte er nur noch: „Ich glaub sie wollen jetzt los, woll? Ja, dem war so!
Radlerleben sind doch unterhaltsam liebe Leser dieser Zeilen, nicht wahr?
Von dem weiteren Tag gab es relativ wenig zu berichten. Immer dem recht schön geführten Illertalradweg folgend, fand ich in dem kleinen Tannheim westlich von Memmingen ein Fahrradgeschäft, in dem ich auch neue 16 Zoll Mäntel für meinen Hänger bekam. Die Eigentümerin hatte sichtlich Spaß, mir zu helfen. Im Gasthof „Zum Hirschen“ in Krugzell (zwischen Altusried und Kempten) legte ich eine kurze Pause ein. Danach radelte ich in einem Zug nach Kempten. Bei der Ankunft in Kempten hatte ich eine traumhafte Wetterlage, der Regen vom Tag zuvor war vergessen. Ich schlenderte dort ein wenig über den Marktplatz, aß eine Kleinigkeit und machte mich um ca. 14:00 Uhr wieder gestärkt auf den Weg. Die weitere Strecke bis Bühl am Alpsee war sehr schön geführt. Etwas wellig radelnd, bemerkte ich langsam die Nähe der Alpen.
Der Campingplatz in Bühl am Alpsee lag sehr schön. Dort gewann ich nach dem Zeltaufbau auch sehr schnell einen kleinen Freund mit dem Namen Nico. Nico fand die neuen Mäntel, die ich noch nicht montiert hatte wohl sehr interessant. Ich lies ihn damit spielen und hatte damit einen neuen Freund.