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 11.Tag: Ein Kurztrip über die Isle of Skye, Traumhafter Strand in Arisaig

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
22.08.2014 93 859 1180 9630 Invercaimbe Campsite

 

An dem Morgen hatte ich zum ersten Mal ein klein wenig Probleme mit den schottischen Midges. Es juckte ein wenig, aus dem Grund packte ich ziemlich schnell meine Sachen zusammen und machte mich früh auf den Weg. Das Campinggelände war ohnehin nicht gerade schön, daher nur schnell weg. Die ersten Kilometer führte mich meine Route um das nordöstliche Ende des Loch Carron herum, danach ging es viele Kilometer nach Südwesten in Richtung Isle of Skye. Über die A890 gelang mir dann „der Sprung“ auf die Nordseite des Loch Alsh.

Auf dem folgenden Foto sieht man im Hintergrund die Brücke, über die man auf die Isle of Skye gelangt. Wie nicht anders zu vermuten besitzt sie den Namen Skye-Bridge. Die Brücke besteht aus zwei Brückenbogen, die bis auf die in der Mitte liegende kleine Insel Eilean Bàn reichen. Sehr gut zu sehen ist das auf dem folgenden Foto, wo ich auf dem ersten Brückenbogen stehe. Auf der Isle of Sky, die sicherlich einen eigenen Besuch wert ist, blieb ich nur knapp 30 km. Ich radelte noch etwas an der Küste entlang um kurz hinter dem kleinen Ort Breakish nach Süden in Richtung Armadale abzubiegen. In Armadele wollte ich mit der Fähre wieder aufs Festland nach Mallaig übersetzen.

Den Fahrplan der Fähre von Armadale nach Mallaig hatte ich mir schon ausgedruckt von zu Hause mitgebracht. Daher wusste ich, dass die Fähre um 14:00 Uhr auslief. Ich hatte zwar noch Zeit, wollte aber sicher gehen und erhöhte deshalb das Tempo. Was ich bei meiner Fahrt erst spät bemerkte, war die Tatsache, dass ca. 300 m hinter mir ein Schotte auf dem Rad ständig versuchte mich einzuholen. Mal kam er ein wenig näher, ging es aber nur leicht bergauf, erhöhte sich der Abstand wieder, dabei hatte er eine Tasche am Rad, die leer zu sein schien. Irgendwann wurde es mir zu dumm, ich fuhr langsam weiter und kam so mit ihm ins Gespräch.

Als erstes beschwerte er sich darüber, wie es sein könnte, dass ich mit meinem vielen Gepäck noch so schnell unterwegs wäre. Ich erzählte ihm ein wenig von meinen Trainingskilometern, danach schwenkten wir das Thema. Ja, das Referendum war ein großes Thema. Ende September würde ganz Schottland darüber abstimmen, ob sie ein unabhängiger Staat würden. Er selber hatte dazu noch keine feste Meinung, zu komplex war das Thema. Er kannte aber Regionen, wie z.B. die Isle of Skye, wo die Bürger mit ziemlicher Sicherheit für die Unabhängigkeit stimmen würden. Dass es anders ausging, erfuhren wir Ende September, als ich bereits wieder zu Hause in Deutschland war. Kurz vor Armadale verabschiedete er sich von mir und wünschte mir auf meiner Reise noch viel Glück.

Die Fähre von Armadale nach Mallaig erreichte ich pünktlich. Ich freute mich darüber, konnte ich es auf den letzten Kilometern ab Mallaig doch richtig langsam gehen lassen.

Mallaig ist ein kleines Dorf mit nur ca. 800 Einwohnern. Haupteinnahmequellen sind der Fährhafen, die Fischerei und der Tourismus. Der Ort wurde erst 1840 von einem Lord namens Lovat als reiner Fischereihafen gegründet. Seine rasch wachsende Bedeutung im 20. Jahrhundert verdankt der Ort in erster Linie dem Anschluss an das britische Eisenbahnnetz im Jahr 1901, indem die Westhighland Railway von Fort William aus nach Mallaig ausgebaut wurde. Ab dem Zeitpunkt konnte der Fisch von Mallaig aus kostengünstig und schnell ins Innere des Landes befördert werden. 1932 verkehrte die erste Autofähre von Mallaig nach Skye, später kamen noch Fährverbindungen nach Rùm, Canna, Eigg, Muck und South Uist hinzu. Das Dorf ist heute stark vom Tourismus geprägt. Im Dorfzentrum gibt es mehrere Pubs, Restaurants und Läden als touristische Infrastruktur. Ich schaute mir den Ort ein wenig an und radelte danach noch ein paar Kilometer an der A830 entlang nach Süden. Am Straßenabzweig auf die B8008 bog ich rechts ab, ich wollte auf die Straße unmittelbar in Küstennähe.

So hügelig und schweißtreibend die B8008 führte, mit einer derartig schönen Küstenlinie hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Die Straße schlängelte sich durch die Dünenlandschaft, führte mal 10 m hoch und wieder runter, alles kurze Steigungen, die mich aber noch reichlich forderten. Die Belohnung für die letzten anstrengenden Kilometer waren die Ausblicke auf die Küstenlandschaft und mein Stellplatz auf dem Campingplatz direkt am Meer. Der Invercaimbe Caravan and Campsite war das Gegenteil von dem Platz am Abend zuvor. Nette Platzbesitzer, tolle Sanitäranlagen, schön gelegene Stellplätze, was wollte man mehr?

Das nachfolgende Foto mit einem Rückblick auf den Campingplatz habe ich auf meiner Fahrt nach Arisaig erstellt. Dort gab es einen Supermarkt. In der Mitte ist mein rotes Hillebergzelt zu sehen.

 


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