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 11.Tag: Montvernier, Chaussy, auf Nebenwegen zum Col de la Madeleine 

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
03.07.2006 63 703 1865 15491 Camping "Bois Joli"

 

Ursprünglich war die „harte“ Variante zum Col du Madeleine gar nicht in der Planung vorgesehen. Am Abend zuvor entdeckte ich das kleine Sträßchen das in Verlängerung der Anfahrt zum Col du Chaussy weiter zum Col du Madeleine führte auf der Michelinkarte.  Mal schauen dachte ich, die Entscheidung die Verlängerung über den Col du Chaussy hinaus bis zum Col du Madeleine zu fahren, konnte unterwegs gefällt werden. Die als Schleife oder Stich zu fahrende Strecke führte ohnehin auf jeden Fall wieder zum Campingplatz in La Chambre zurück, d. h. ich konnte sie mit Minimalgepäck fahren.

Um es vorweg zu nehmen, die Strecke beinhaltet zwei größere Senken, eine befindet sich hinter dem Col de Chaussy (von 1539 m auf 1350 m), die zweite auf dem Schotterstück kurz vor dem Erreichen der asphaltierten Straße die zum Col de Madeleine führt (von 1916 auf 1824 m). Insgesamt kamen so am Tag 1865 Hm zusammen. Die paar Anfahrtskilometer von La Chambre aus die N6 entlang waren nicht toll, halt immer an der Hauptstraße lang, alles was an Steckenführung an dem Tag danach kam, war absolut abwechslungsreich. Die Passhöhe des Col du Montvernier (750m) ist auf dem Höhenprofil nicht zu erkennen, weil ich nicht rechts abgebogen bin, um nach St. Jean de Maurienne zu fahren, sondern links hinauf weiter zum Col du Chaussy (1532 m).

Eine derartig interessante Straßenführung die aus sehr vielen kleinen Kehren besteht, hatte ich noch nicht in meinem bisherigen Programm. Auf dem nachstehenden Foto kann man die kleinen fast übereinander liegenden Kehren zum Teil erahnen. Sie Straße führt zwischen den Bäumen hinauf bis zu der auf dem Foto hoch oben zu sehenden Kapelle. Es machte richtig Spaß in der Morgenluft dort hinauf zu fahren. Auf der Höhe der Kapelle nimmt die Steigung etwas ab, so dass man recht locker bis zum Straßenabzweig vor dem Ort Montvernier fahren kann. An der Stelle befindet sich auch die eigentliche Passhöhe des Col du Montvernier, ein Passschild gibt es dort aber nicht.  Durch die kleinen Orte Montvernier und Montbrunal fährt man wie auf einem etwas schräg liegenden Hochplateau weiter in Richtung Col de Chaussy, bis die Straße einem starken Rechtsschwenk folgend direkt auf ein großes Felsmassiv zusteuert. Die Straße um den Felsklotz herum zu bauen war den Straßenbaumeistern nicht mehr möglich gewesen, so dass sie die Trasse in den Fels sprengen mussten. Spektakuläre Ausblicke gibt es auf dem Stück reichlich. Mit dem Rad hält man am besten Abstand von der Betonmauer, Dahinter geht es einfach zu tief hinunter. Bereits um 11:20 Uhr stand ich am Ortsschild von Montpascal. Bestehend aus ein paar Bauernhöfen und einigen wenigen Häusern, besaß der Ort sogar eine Kirche. Die noch fehlenden 130 Höhenmeter bis zum Col du Chaussy waren schnell geradelt, das Passschild war schon von weitem in der Blümchenwiese zu sehen. Auf der Tafel zu sehen, ist der Weg den ich in Richtung Lac du Loup (St. Francois) weiter gefahren bin, um über St. Francois Longchamp den Col du Madeleine zu erreichen. Erkennen kann man auch die Senke am Parkplatz in 1355 m Höhe. An dem Tag hatte ich aber nicht darauf geachtet.

Insofern war ich etwas überrascht, dass es plötzlich 200 Höhenmeter auf Schotterwegen bergab ging. Die Piste wurde zunehmend schlechter, so dass ich hin und wieder mal kurz schieben musste. Aber das war egal, der Ehrgeiz hatte mich gepackt, heute noch den Col de la Madeleine zu knacken. Erst in Bonvillard einer kleinen Ansammlung von Bauernhöfen führte die Straße wieder bergauf. Kein Problem, die 650 Höhenmeter würde ich auch noch hinauffahren können. (Mal wieder ein Irrtum, es wurden mehr!). Dahinter ging es in zwei Kehren weiter hinauf. Der Straßenzustand verschlechterte sich immer mal wieder etwas, ließ sich aber überwiegend auch mit Trekkingradbereifung noch gut befahren.

Im obigen Profil ist erkennbar, dass es mal wieder 100 Höhenmeter hinabging, um die eigentliche fest ausgebaute Straße zum Col de la Madeleine zu erreichen. An Skiliften vorbei fuhr ich in mäßiger Geschwindigkeit hinab in Richtung Straße, immer darauf achtend, mit dem Vorderrad nicht wegzurutschen. Die letzten 180 Höhenmeter auf asphaltierter Strecke waren dann ein „Klacks“! Voll motiviert freute ich mich auf die Ankunft. Die Welt war mal wieder klein! Auf der Passhöhe traf ich einen belgischen Rennradfahrer wieder, mit dem ich mich einen Tag zuvor am Croix de Fer unterhalten hatte.

Die Abfahrt durch den Skiort St. Francois Longchamp fand ich im Jahr 2002 schon nicht so interessant.  Deshalb würde ich den südlichen Anstieg auch nicht in eine neue Tourenplanung einbauen. Ich hatte die richtige Route gewählt, auch wenn sie anstrengender war. Der Anstieg auf der Nebenstrecke war zwar nicht leicht, aber auf jeden Fall interessant. Vor allen Dingen der Blick auf den Col de la Madeleine von einer ganz anderen Perspektive aus als üblich entschädigte für so manche Anstrengung. Eine grandiose Abfahrt stand bevor. Nur durch ein kurzes flaches Stück unterbrochen, sauste ich 1460 Höhenmeter hinab bis zum Campingplatz „Bois Joli“ in La Chambre.

 


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