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 10.Tag: Cormet de Roseland, Natur pur

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
13.07.2003 60 659 1.181 15.528 Camping La Maladiere

 

Der Campingplatz in Bourg St. Maurice war mir etwas zu groß und unruhig. Vorbei an den großen Supermärkten führt mein Weg bis kurz vor dem Abzweig zum Cormet de Roseland. Dort gibt es ein kleines Geschäft, in dem man Wasser, Baguette und weitere Lebensmittel kaufen kann. Der erste Teil des Anstiegs führt durch eine stark bewaldete Talschneise. Aufgrund des Schattens ist es angenehm kühl. Parallel zum Weg führt ein Fluss, den man überwiegend nicht sehen kann. Dafür ist die Geräuschentwicklung ziemlich hoch.

Hinter der ersten größeren Kehrengruppe führt die Straße durch ein breiteres Hochtal. Rechts in den Felsen entdecke ich zwei Felskletterer, die den Sonntag für ihr Hobby nutzen. Am Ende des Hochtals befinden sich einige wenige Gebäude und davor Wohnmobile und Zelte, wohl ein Campingplatz für Wanderer. Während der Platz rechts unter mir verschwindet, landet sogar ein Hubschrauber auf dem Gelände.

Die Straße macht einen Schwenk nach links und die nächste Kehrengruppe wird sichtbar. Unterwegs überholen mich immer wieder einige Rennradfahrer und Autos. Ich habe mir ziemlich viel Zeit gelassen, dennoch erreiche ich die Passhöhe bereits um 12:00 Uhr. Oben angekommen, sehe ich zwei Franzosen am Wegrand stehen, die begeistert klatschen und mit strahlenden Gesichtern „Bon Courage“ rufen. Oben auf der Passhöhe gibt es keine Restauration, nur zwei Stände, auf denen verschiedene Mineralien zum Verkauf angeboten werden.

Ewas weiter hinab finde ich ein Restaurant. Zum ersten Mal auf meiner Tour bestelle ich mir eine fettige Pommes Frites. Draußen vor der Restauration komme ich in ein Gespräch mit vier Holländern. Sie sind mit Rucksäcken und schweren Wanderschuhen unterwegs und schwärmen von der Natur in den umliegenden Bergen. Einer erklärt sich sofort bereit, von mir ein Foto zu schießen. Ich ahne noch nicht, dass mir der schönste Anblick noch bevorsteht. Nur ein paar Kehren weiter blickt man hinab auf den See Roseland. Er schimmert grün zwischen den umliegenden Bergen.

Bevor die Straßenführung den See verlässt, muß man noch eine kleinere Steigung bewältigen. Danach ebenfalls Natur pur, steile Kehrengruppen führen durch eine urwüchsige Landschaft hinab bis nach Beaufort, wo man die Straße in Richtung Albertville erreicht. Ab dort tritt wieder das Problem auf, dass das Gefälle nicht sehr stark ist, dafür aber der Gegenwind. Ich muss also regelmäßig mittreten um den Windwiderstand zu überwinden. Den Campingplatz in Albertville sehe ich bereits in den letzten Kehren von oben. Übrigens ist das Wetter noch besser geworden. Es ist 36 Grad im Schatten und am Himmel keine Wolke zu sehen. Auf dem Platz spricht mich ein Holländer an, der ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs ist. Er ist schon einige Zeit unterwegs und möchte jetzt auf direktem Weg nach Hause fahren. Später, als ich am Place Europe im Zentrum von Albertville draußen vor einer Bar sitze, treffe ich ihn wieder. Wir unterhalten uns über alle möglichen Radtouren, die wir bereits unternommen haben. Er ist mit seiner Freundin einmal 4 Wochen durch Kuba geradelt. Er war von der Freundlichkeit der dort lebenden Menschen begeistert.

Abends liege ich vor dem Zelt auf meiner Matte und genieße die Ruhe. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, ist die Luft erheblich angenehmer geworden. Morgen erreichen die Pässe nicht einmal mehr die 1000 m-Marke, die Strecke wird jedoch ziemlich lang werden.

 


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