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 05. Tag:  Enkhuizen - Hindeloopen

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 18.06.2017  102  476  100  960  Camping Hindeloopen

 

Die ersten Fotos des Tages zeigen uns beim Frühstück auf dem Campingplatz in Enkhuizen. Die Dolen um uns herum versuchten immer ein wenig von den runtergefallenen Brötchenkrummen zu ergattern, wurden dabei immer mal wieder recht mutig und kamen uns bis auf 50 cm in Nähe.

Nach dem üblichen Packen radelten wir als erstes auf dem Deich zum Leuchturm „De Ven“, der an einem Küstenbogen eines ins Ijsselmeer ragenden Landstriches steht. Über die kleinen Orte Osterdijk und Onderdijk führte unsere Tour dann nach Medemblik. Noch kurz vor dem Ort fiel uns ein Gebäude auf, in dem es wohl ein Museum gab. Es handelte sich um „Medembliker Stoommachinen Museum“, welches schon von außen betrachtet sehr ansehnlich ist.

Das Dampfmaschinenmuseum ist einzigartig in den Niederlanden. Es befindet sich in einer alten Pumpstation unmittelbar am Polderdeich. Der Sinn dieser alten Pumpstation ergibt sich aus der Tatsache, dass das Hinterland bis zu 3,5 m tiefer als die Zuidersee liegt. Bis zum Jahr 1869 wurden für diesen Zweck Windmühlen eingesetzt. Als man jedoch feststellte, dass die Windkraft für diesen Zweck nicht mehr ausreichte, wurden diese durch große Dampfmaschinen ersetzt. Die Pumpstation vor Medemblik war bis 1975 in Betrieb, danach wurde ihre Aufgabe von einer Pumpstation in der Nähe übernommen. Heute befindet sich in dem Gebäude ein Dampfmaschinenmuseum, wobei viele der Dampfmaschinen auch noch funktionieren und hin und wieder in Betrieb genommen werden.

Nördlich von Medemblik ging es in flottem Tempo auf eine lange Gerade. Wir hatten etwas Rückenwind, kamen zügig voran und sahen in der Ferne bereits die Windräder am Afsluitdijk stehen. Der ca. 30 km lange Deich schützt das Ijsselmeer vor den Stürmen der Nordsee, ein mehrere hundert Meter breites Projekt, für dessen Bau man damals Jahre benötigte. Auf dem Damm verbindet die Autobahn A7 den Westen der Niederlande (Friesland) mit dem Norden (Holland), entsprechend stark befahren ist auch die Autobahn. Direkt neben der Autobahn gibt es einen breiten Radweg, auf dem man wunderschön radeln kann, dass einzige was dort stört, ist der Krach der Autobahn.

Bevor es für uns auf den langen Abschlussdeich ging, gab es noch eine kleine Überraschung. Wenige Kilometer vor dem Deich führte die Ausschilderung der Zuiderlandroute und unser GPS-Track nach links in einen Wald. Dort war der Radweg relativ schmal und kurvenreich. Der Wald war wohl nicht dem Großprojekt Afsluitdijk zum Opfer gefallen. Kaum verließen wir den Wald mit unseren Rädern , da standen wir auch schon auf der Zufahrt zum Deich.

30 km geradeaus zu radeln, links von uns der Deich und rechts die Autobahn, war nicht wirklich prickelnd. Bis auf wenige Rennradfahrer war dort auch kaum jemand unterwegs. Ein wenig Abwechslung gab es in den auf künstlichen Inseln gebauten Orten Breezanddijk und Kornwerderzand, wir verließen den Radweg aber nur um uns eine Hinweistafel vom Bau des Dammes anzusehen. Mit dem Bau des Dammes wurde bereits im Jahr 1927 begonnen. Um den Dammbau von vier Seiten aus gleichzeitig beginnen zu können, hatte man zunächst die zwei Arbeitsinseln Breezand und Kornwerderzand geschaffen. Durch diese Vorgehensweise hatte man den Bau des Dammes deutlich beschleunigen können, der dann am 25.09.1933 bereits offiziell eröffnet werden konnte. Mit dem Schließen der ehemaligen Zuiderseebucht erfolgte auch die Umbenennung in Ijsselmeer.

Irgendwann hatten wir die 30 km geschafft, schwenkten nach Süden der Küste folgend und radelten durch die wunderschönen kleinen friesischen Ort Makkum, Gaast und Workum. Die kleinen Häfen, die Schwenkbrücken über den vielen Kanälen, es war einfach alles schön anzusehen.

Mit der Ankunft in Hindeloopen waren wir nicht mehr weit vom südlich des Ortes befindlichen Campingplatzes. Dort bekamen wir nach dem Zeltaufbau und Duschen auch noch etwas zu essen, was wir sehr begrüßten.

 


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