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 07. Tag: Charmes - Fontenoy

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 02.09.2016  71  774  230  2.028  Camping Fontenay

 

An dem Tag wusste ich am Morgen noch nicht, dass es einer der schönsten Radtage werden würde, aber mehr etwas später.

Von Claus verabschiedete ich mich an dem Morgen nur kurz! Wir hatten vereinbart, dass jeder sein eigenes Tempo fuhr. Wir würden uns am Abend wohl wieder treffen, aber in den Folgetagen dann doch aus den Augen verlieren, das war vorher schon klar. Claus hatte in seiner Planung mehr Pausentage als ich vorgesehen, von Santiago de Compostela nach Hause ging sein Flug auch einige Tage später.

An dem Morgen machte ich an dem Tag zunächst einen kleinen „Fehler“ und fuhr nach Charmes in den Ort. Eigentlich hätte ich bereits vom Campingplatz aus am Canal des Vogeses entlang radeln können, das hatte ich aber leider übersehen. Also ca. 3 km nach Süden an der D 157 entlang, bis ich einen Weg auf meinem GPS-Gerät sah, der direkt wieder auf den Canal des Vogeses traf.

Ab dort wurde es richtig schön! Noch nie war ich knapp 70 km lang auf einem schmalen asphaltierten Weg nur an Schleusen entlang gefahren. Dicke Bäume säumten immer mal wieder den Weg, es war richtig schön anzusehen. Immer wieder traf ich auf Boote der Bootsvermietung Le Boat. Die Vermietung war in Frankreich eine der großen Vermietungen, die Boote hatten wir auf früheren Touren schon im Valle du Lot, am Canal du Midi oder am Canal lateral du Garonne gesehen.

Ich winkte den Bootsführern immer zu und erhielt das entsprechende Feedback und mit so manchem kam ich an den Schleusen in ein lockeres nettes Gespräch. Das machte an dem Tag richtig Spaß. Auf der Strecke ging es an dem Tag unzählige Schleusenstufen hinauf und dann wieder hinab. Wegen der wenigen jeweiligen Meter an Höhenunterschied kam ich zügig voran.

Einen letzten Halt hatte ich noch kurz vor dem Ortszentrum von Fontenoy-le-Chateau. Dort gab es eine tolle Picknickstelle und einen Bootshafen der oben erwähnten Bootsvermietung Le Boat. Eine Zeit lang schaute ich mir das Treiben dort an, wie Boote geputzt wurden und an Mieter übergeben wurden, darüber hinaus war es ein schöner Picknickplatz.

Über die Brücke des parallel zum Canal des Vogeses fließenden Flusses Le Coney ging es dann in den kleinen Ort. Und dort gab es dann eine Überraschung, die Straße zum Campingplatz war gesperrt. Natürlich gab es dort keinen Hinweis, ob man mit dem Rad vielleicht doch an der Baustelle vorbei kam. Einen großen Umweg wollte ich aber nicht fahren, aus dem Grund ging ich das Risiko ein und kurbelte die ansteigende Straße in Richtung Baustelle hoch. Kurz vor dem Terrain de Moto-Cross de Fontenoy-le-Château sah ich sie dann, ein riesen Loch in der Straße. Die Arbeiter an der Baustelle schauten etwas „muffig“ als ich um die  Baustelle lief, um eine Möglichkeit zu finden, an der Baustelle vorbei zu kommen, einer der Arbeiter half mir aber dann. Hinter dem am rechten Fahrbahnrand stehenden Container (Frühstücksbude der Arbeiter) gab es schon einen Trampelpfad durch die Wiese. Er führte über eine kleine Brücke zurück auf die hinter der Baustelle liegende Straße, ich hatte mal wieder Glück.

Bis zum Campingplatz waren es dann nur noch wenige hundert Meter, sein Name war einfach zu merken, er hieß wie der Ort „Camping Fontenoy-les-Chateau“. Claus informierte ich noch mittels Whatsapp darüber, dass er die Baustelle rechts problemlos passieren konnte und legte mich nach dem Zeltaufbau in die Sonne und relaxte. Mir gefiel es dort, ich hatte mir einen sehr schönen und gemütlichen Campingplatz ausgesucht.

Claus war später gestartet und erschien etwa 1 ½ Stunden später auf dem Platz. Er baute in Ruhe sein Zelt auf und wollte im Anschluss danach seine bei Globetrotter erworbenen Fertiggerichte ausprobieren. Ich radelte in der Zwischenzeit  nochmal an der Baustelle vorbei in den Ort hinunter und besorgte einige Lebensmittel für ein gemeinsames  Frühstück am folgenden Tag.

Nach meiner Rückkehr wurde dann der Gaskocher „angeschmissen“! Bei Fertiggerichten ist man ja berechtigter Weise zunächst etwas skeptisch, Claus hatte mich netterweise eingeladen und ich muss sagen, dass es durchaus schmeckte. Der Platz hatte für mich einen gewissen Charme, die Zahl der Gäste hielt sich in Grenzen, uns störte niemand bei unserem einfachen Essen und brauchte man mehr? Aber sicher doch! Den Abend verbrachten wir später gemeinsam draußen vor der Bar mit einer leckeren Flasche Wein. 

 


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