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 07.Tag: Mit Rückenwind zum Fähranleger der Weserfähre Blexen - Bremerhaven

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm  Übernachtung
 24.06.2015  73  615  120  1120  Camping Muschelgrund

 

Wen freut es nicht, wenn die Menschen ein wenig flexibel sind! So auch am Campingpaltz in Tossens. Für den Zutritt zu den Sanitäranlagen benötigte man einen Schlüssel, den es normalerweise nur für 10 Euro Pfand gab. Leider war es nur so, dass die Rezeption morgens erst um 09:00 Uhr besetzt war und so spät starten wollte ich nicht. Der gute Mensch gab mir den Schlüssel ohne Pfandgeld, ich musste wohl sein Vertrauen geweckt haben.

Vertrauen sollte man nicht zerstören, klar das der Schlüssel bei meinem Verlassen des Platzes ordnungsgemäß im Briefkasten landete, danach fuhr ich direkt los. Die 27 km bis zur Fähre über die Weser wurde ich mit meinem Gespann vom Nordwestwind getragen, zügig kam ich an dem Morgen voran.

Eine kleine Überraschung gab es noch auf dem Weg. Weit vor mir waren Radler zu sehen, also gab ich etwas Gas. Tja und dann gab es eine herzliche Begrüßung, ich hatte nicht mehr damit gerechnet die baskische Familie aus San Sebastian noch einmal wieder zu treffen. Wir freuten uns auf unser Wiedersehen und radelten gemeinsam zum Fähranleger in Blexen.

Beim Übersetzen nach Bremerhaven sahen die Wolken wieder bedrohlich aus, ein paar Tropfen kamen vom Himmel und jeder hatte seinen eigenen Plan. So kam es, dass wir uns direkt wieder aus den Augen verloren. Ob ich sie nochmal treffen würde?

Was danach folgte, war Großindustrie pur! Kilometer lang radelte ich durch den Industriehafen von Bremerhaven. Riesige Schiffe lagen dort und hunderte neue PKW´s der unterschiedlichsten Marken standen dort, um auf verschiedene Schiffe verladen zu werden. Gewaltige Kräne hoben die LKW Container wie Legosteine in den Bauch der Schiffe.

Kaum hatte ich den Zoll passiert stand ich wieder in einer ländlchen Idylle, die einen enormen Kontrast bot. Alte teilweise ungepflegte Häuser die mal ein wenig Farbe gebrauchen konnten und alte Gastwirtschaften, die schon mal bessere Zeiten gesehen haben, gab es dort in den winzigen Dörfern zu sehen. Danach ging es wieder am Deich entlang in Richtung Norden. Die ersten Kilometer waren ein Kampf, weil der Wind noch aus Nordwesten blies und ich nach Nordwesten fuhr. Im Laufe des Vormittags kamen zwei Dinge zusammen, die das radeln leichter machten. Der Wind kam von Westen und meine Fahrtrichtung schwenkte nach Nordost.

Auf dem Tagesabschnitt traf ich mehrere Radler, die auf Teilstücken der Northsea Cycle Route unterwegs waren, ein wenig Smalltalk auf meinem Weg alleine tat auch ganz gut. In Erinnerung geblieben ist mir vor allen Dingen ein Pärchen, die den Weserradweg hinaufgefahren waren und deren Ziel ebenfalls Cuxhaven war. Sie waren mit einem E-Bike-Tandem (Flyer) unterwegs und hatten trotz eigenem Übergewicht wohl viel Spaß auf ihrer Tour.

Bereits um kurz vor 14:00 Uhr erreichte ich den Campingplatz Muschelgrund, der kurz vor Cuxhaven liegt. Die Spannung stieg! War der von Claudia vor fünf Tagen zuvor versandte Brief rechtzeitig angekommen? Ich hatte vor meinem Start in Dorsten mir eine Daten Prepaid Karte bestellt, die bei großem Datenvolumen relativ günstig war und für 11 europäische Länder galt. Leider war sie vor meinem Start wegen eines DHL-Streiks nicht mehr rechtzeitig in Dorsten angekommen. So enstand die Idee, den Brief zum Campingplatz Muschelgrund zu senden. Ich hatte Glück, trotz des anhaltenden Streiks war der Brief 5 Tage später exakt am Tag meiner Ankunft auf dem Campingplatz angekommen.

Die Wetterlage könnte ein wenig besser sein, es regnete zwar nicht, aber alle liefen hier dick vermummt in langer Hose und Jacke rum.

 


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