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 15.Tag: Über den Mont Ventoux nach Malaucene

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
13.07.2002 65 900 1.300 17.900 Camping

 

Morgens wurden wir schon um 06:00 Uhr unsanft geweckt. Mehrere Autotüren knallten. Eine Gruppe Ankömmlinge unterhielt sich laut. Sie waren vermutlich früh den Mont Ventoux hochgefahren um den Sonnaufgang oben zu erleben. Wir hatten im Ort noch unsere Verpflegungseinkäufe getätigt und sausten in die Talsenke auf eine Höhe von 700 m hinab. Der eigentliche Anstieg zum Mont Ventoux beginnt erst dort und nicht in der Ortsmitte. Die Steigung ist von Sault aus bis zum Chalet Reynard recht angenehm zu befahren, ziemlich gleichmäßig. Man kommt kaum aus dem Tritt. Einige Rennradfahrer überholten uns. Auffallend war, dass einige erhebliche Probleme hatten uns zu überholen. Das sollte ohne Gepäck doch eigentlich ganz leicht sein. Keine Ahnung, ob die oben ankamen.

Das Highlight des Morgens ist ein Fernsehteam des Sender France3, welches mit voller Ausrüstung am Anstieg unterwegs ist. Wir wurden mehrmals gefilmt, wissen aber nicht, ob der Teil jemals gesendet wurde. In einer Kehre steht die Filmkamera nur 100 m von uns weg. Hinter mir fuhren Rennradfahrer. Ich machte mir eine zeitlang einen Spass daraus mit ihnen um die Wette zufahren. Lange hielt ich das aber mit meinen gut 30 kg Gepäck nicht durch. Nach knapp 2 Stunden kurbeln erreichten wir das Chalet Reynard. Am Chalet stoßen die beiden Straßen von Sault und Bedoin aus zusammen. Ab dort geht es dann über einen ca. 10 -12 % Anstieg hinauf auf den Mont Ventoux. Schon vor dem Chalet Reynard wurden wir von einem Familienvater gefilmt. Na ja, jetzt werden wir auch im Heimkino gesendet. In der Bar tranken wir zwei Tassen heiße Schokolade und hielten uns ca. ½ Stunde auf.

Während uns die Sonne auf der Südseite noch verwöhnte, sahen wir bereits Wolken, die sich oben am Gipfel auftürmen. Die letzten 500 Höhenmeter waren für uns nicht leicht zu befahren. Wir gerieten immer mehr in Wolken und einem sehr starken Wind. Während wir in einer Rechtskurve voll dem Gegenwind ausgesetzt waren, bekamen wir in einer Linkskurve leichten Schub von Hinten. Am Denkmal von Tom Simson machten wir eine kurze Pause und fotografierten. Danach waren nur noch 140 Hm zu bewältigen. Das Stück ist jedoch noch ziemlich steil, so dass wir noch jeden Muskel spürten. Allerdings ist die Befahrung des Mont Ventoux nicht so schwer, wie in manchen Berichten dargestellt. Es gibt viele Alpenpässe, die wesentlich steiler sind und einen längeren Anstieg haben. Kurz vor der Ankunft fuhren wir nebeneinander auf die Kuppe zu. Oben standen sehr viele Rennradfahrer. Alle brachen bei unserer Ankunft in Jubel aus und beklatschten uns. Das war schon ein tolles Gefühl. Viele konnten es gar nicht fassen, dass man mit soviel Gepäck den Mont Ventoux hinaufkommt. Wir mussten immer wieder Erklärungen abgeben, dass es in Wirklichkeit nicht so schlimm ist, dass man nur langsamer unterwegs ist.

Aufgrund der Wolken konnten wir die Antennenstation fast nicht sehen. Hin und wieder riss der Wind ein Loch in die Wolken. Den Zeitpunkt nutzten wir dann um ins Tal zu fotografieren. Oben ergab sich noch die Situation, dass ich von einem Rennradfahrer auf Englisch angesprochen wurde von ihm doch ein Foto zu machen. Ich antworte noch mit „No problem“, bemerke aber, dass er sich mit der Frau auf Deutsch unterhält. Na ja sie kamen aus Gladbeck. Wir wohnten zu Hause nur 15 km voneinander entfernt. Die Abfahrt ging rasend schnell. Wir wollten schnell in die Wärme. Kurz vor Malaucene gibt es eine schöne Picknickstelle an der „Source de Vaucluse de Grosseau“. Dort stehen einige Tische und Bänke. Dort machten wir es uns bequem und hielten unser Mittagsmahl. Der Campingplatz in Malaucene befindet sich nur einige hundert Meter weiter auf der linken Seite vor dem Ort. Er ist sehr klein. Abends bummelten wir noch durch den Ort und kauften im Super U die nötigen Sachen für unser am Abend geplantes „Festmahl“ ein. Vier Stücke Fleisch brieten am Abend in der Pfanne. Im Woktopf brutzelte eine Paella, eine gekühlte Flasche Wein stand neben dem Zelt. Uns ging es gut.

 


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