A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

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 Daten / Vorbemerkung

 Zeitraum

 Σ Distanz

 Σ Höhenmeter

Presse

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 08.08.2005 - 19.08.2005

 800 km

 18.000 Hm

  

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm Tour Übernachtung
 08.08.2005 0 0 0 0 Anreise nach Sterzing Camping Gilfenklamm
 09.08.2005 70 70 1.350 1.350 Sterzing Bozen Camping Mosbauer 
 10.08.2005  53 123 1.636 2.986 Bozen - Canazei Camping Campitello
 11.08.2005  75 198 2.078 5.070 Canazei - Cortina d´Ampezzo Camping Olympia
 12.08.2005  72 270 1.650 6.700 Cortina d´Ampezzo - Zolto Alto Camping vor Zolto Alto
 13.08.2005  50 320 1.250 7.950 Zolto Alto - Falcade Camping in Falcade
 14.08.2005  115 435 2.300 10.250 Falcade Auer Ora Camping Wasserfall
 15.08.2005  75 510 1.550 11.750 Auer Ora - Dimaro Camping in Dimaro
 16.08.2005  55 565 1.100 12.850 Dimaro - Ponte di Legno Camping in Temu
 17.08.2005  55 620 1.500 14.350 Ponte di Legno - Valdisotto Camping in Valdisotto
 18.08.2005  110 730 1.750 16.100 Valdisotto - Meran Camping in Meran
 19.08.2005  70 800 1.900 18.000 Meran - Sterzing keine

   

Es war eine der härtesten Radreisen die wir in den letzten Jahren geradelt sind. 18.000 Hm mit ca. 27 kg Gepäck in 11 Tagen bedeuteten, dass wir jeden Tag im Schnitt 1.636 Höhenmeter hinauf mussten. 72 km pro Tag im Schnitt waren da eher noch die kleinere Herausforderung.

Trainiert hatten wir zu Hause genug, Willem war reichlich im Fitnessstudio gewesen, Felix beim TTH Dorsten und ich hatte einige Tausend Kilometer in dem Jahr bereits auf dem Tacho stehen. Insgesamt hielten wir die Strecke für machbar, nachdenklich wurde ich nur, wenn ich an die 24 % Steigung dachte, die uns am Nigerpass in der Nähe von Bozen bevorstand.  

  


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 Anreise

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
08.08.2005 0 0 0 0 Camping Gilfenklamm 


 

Die Anreise mit dem Pkw am Montag den 08.08.05 nach Sterzing zum Campingplatz Gilfenklamm verlief problemlos, wir hatten keinen Stau, 900 km Autobahn über Würzburg, Nürnberg und dem Brennerpass dauerten aber halt seine Zeit. An dem Abend radelten wir noch nach Sterzing hinein, sahen uns ein wenig den Ortskern an und freuten uns auf die am folgenden Tag beginnende Tour.

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 01.Tag: Über das Penser Joch in die Wärme nach Bozen

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
09.08.2005 70 70 1350 1350 Camping Mossbauer

  

Um aufs Penser Joch zu gelangen mussten wir auf der 14 km langen Strecke 1350 m hinauf, mit ungefähr 10% durchschnittlicher Steigung standen wir vor keinem großen Problem, ins Schwitzen kamen wir dennoch reichlich. Mehrere kürzere Tunnel durchradelten wir, wobei wir aus Sicherheitsgründen immer die Beleuchtung einschalteten.

An einem Gasthof in 1515 m Höhe hatten wir eine erste größere Pause, bei der wir auch wieder unsere Wasservorräte auffüllten. Etwas später wurde es dann zermürbend, es folgte eine kilometerlange Strecke ohne Kehren, auf der man sich dem Ziel gefühlt nur sehr langsam näherte. Die Passhöhe war ja bereits zu sehen und dennoch meinte man, dass die Strecke nicht kürzer wurde.

Endlich auf der Passhöhe angekommen gab es dann für jeden erst einmal zur Belohnung eine ganze Pfanne mit Bratkartoffeln und Spiegelei.

Gestärkt ging es danach auf die Abfahrt. Kilometerlang konnten wir die Räder bei Sonnenschein durch das wunderschöne Penser Tal sausen lassen. Hin und wieder mussten wir aufgrund des Gegenwinds mal mittreten, erreichten aber ziemlich schnell den Ortsrand von Bozen. Als Highlight sahen wir unterwegs noch die Burg Runkelstein und einige Obstplantagen, es roch nach Obst, als wir den Campingplatz Moosbauer erreichten.

Den späten Nachmittag verbrachten wir am Pool, wir konnten mit dem ersten Tag zufrieden sein.

 


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 02.Tag: Auf steilen Wegen zum Rosengarten (Nigerpass und Karerpass)

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
10.08.2005 53 123 1636 2986 Camping Campitello

  

An dem Morgen bei einem recht hohen Verkehrsaufkommen durch Bozen zu radeln machte keinen Spaß. Es waren nur wenige Kilometer, die Pkw nervten aber kontinuierlich. Den Weg mussten wir nicht suchen, weil wir den Track im GPS-Gerät mitführten. Über die S12 erreichten wir vor Blumau endlich den Abzweig in Richtung Manötscher Hof.

Einige Kilometer verlief unsere Strecke durch eine enge Talschneise, ohne dass die Steigung merklich zunahm. Ab der etwas rechts vom Weg liegenden Jausenhütte Waldhex ging es dann zu Sache. Allein den Anstieg zu sehen reichte, um einem genügend Respekt einzuflössen, da sollten wir hoch?

Hin und wieder versuchten wir die Räder ein Stück zu schieben, gaben aber nach bereits 30 m wieder auf. Danach der Versuch, im rechten Winkel zur Fahrbahn anzufahren und in Schlangenlinien hoch zu fahren. So radelten wir unsere eigenen Serpentinen auf einer eigentlich geraden Fahrbahn, kamen aber immerhin mal 300 m weit. Nach einer Verschnaufpause ging es dann wieder weiter, bis die etwa 3 km lange 24 % Steigung endlich geschafft war.

Am Straßenabzweig zum Nigerpass wurde es dann etwas leichter, den Schildern nach zu urteilen aber immer noch um die 14% bis 16%. Inzwischen waren wir aber guter Dinge, da der schwierigste Teil bereits hinter uns lag.

In der Mittagspause kochten wir uns noch vor der Passhöhe eine Suppe, kurze Zeit später war es dann geschafft, der Nigerpass war geknackt. Die weitere Strecke über den Karerpass hinab nach Campitello kannte ich noch von unserer Tour aus dem Jahr 1995, damals waren wir den Karerpass von Osten her hinaufgekurbelt.

 


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 03.Tag: Am Fedaiastausee und Giaupass

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
11.08.2005 75 198 2078 5070 Camping Olympia

 

Der Fedaiapass (2.047 m) war von Canazei aus relativ leicht zu befahren, kein Vergleich mit dem Anstieg vom Vortag. Wunderschön ist uns der auf der Passhöhe gelegene Fedaiastausee in Erinnerung geblieben.

Den größten Teil des Tages schien die Sonne, ideal um ein paar Fotos im Bereich der Staumauer zumachen. Danach sausten wir hinab ins Tal, wir wollten in der Zeitplanung bleiben und aufgrund angekündigten Regens für den späteren Nachmittag früh unser Ziel erreichen. Zügig kurbelten wir über den zweiten Pass des Tages, der immerhin auch 2.230 m hoch ist. Auf der Passhöhe gerieten wir noch in ein Gespräch mit tschechischen Rennradfahrern die begeistert von ihrer Tour erzählten.

Auf dem Weg nach Cortina di Ampezzo war die Straße bereits nass, wir mussten wegen der schmierigen Straßenverhältnisse vorsichtig hinabfahren. Als der Regen etwas stärker wurde, stellten wir uns einmal kurz unter, Besserung war aber auch nicht in Aussicht, also ging es weiter, um nicht vollkommen auszukühlen.

Auf dem Campingplatz bauten wir zuerst schnell unser großes Tarp auf. Darunter standen wir trocken und konnten so in Ruhe unser Zelt aufbauen.

Abends im Campingplatzrestaurant aßen Willem und Felix jeder zwei Pizzen, 2100 Höhenmeter machen wohl hungrig.

 


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 04.Tag: Über den Passo di Cibiane nach Zolto Alto und hinauf zum Staulenzapass

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
12.08.2005 72 270 1650 6700 Camping vor Zolto Alto

 

In der Nacht hatte es zwar noch geregnet, am frühen Morgen war es aber trocken und warm. Als wir den Reißverschluss des Zeltes öffneten, war fast keine Wolke mehr am Himmel zu sehen.

Nach den üblichen Packen radelten wir in die Innenstadt von Cortina und nahmen unser Frühstück auf dem großen Platz vor der Kirche ein. Eine Schulklasse etwa 7-jähriger Kinder tobte um uns herum und staunten ein wenig über die bepackten Räder.

Die langgezogene Abfahrt nach Venas di Cadore war in der morgentlichen Sonne ein Genuss, danach kurbelten wir in nur knapp zwei Stunden die 700 Höhenmeter bis zum Passo di Cibiane hoch.

Auf der Passhöhe hatten wir dann ein etwas seltsames Erlebnis. Zwei Motorradfahrer waren mit einer Karte im Massstab 1:1,2 Mio unterwegs und wussten tatsächlich nicht mehr, wo sie überhaupt sind. Wir dachten, wie kann man nur so auf eine Reise gehen, halfen aber gerne.

Auf dem Anfahrtsweg zum Staulenzapass liegt 350 m unterhalb unser Ziel Campingplatz in Zolto Alto. Aus dem Grund radelten wir erst zum Campingplatz, bauten das Zelt auf und nahmen den Pass dann ohne Gepäck in Angriff.

Ohne Gepäck ging es deutlich schneller, in nur 35 Minuten standen wir oben auf der Passhöhe. Froh den zweiten Pass auch noch geschafft zu haben ließen wir die Räder zum Campingplatz hinabsausen. Unsere nasse Wäsche vom Vortag hing bereits auf der Wäscheleine, vom leichten Wind wurde sie in kurzer Zeit trocken geblasen.

Das Wetter sah an dem Abend recht stabil aus und trug natürlich zu unserer guten Stimmung bei.

 


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 05.Tag: Über den Duranpass nach Falcade

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
13.08.2005 50 320 1250 7950 Camping in Falcade

 

Um 09:00 Uhr standen wir an dem Morgen bereits am Strassenabzweig zum Duranpass, die ersten Abfahrtskilometer war es uns etwas zu kühl gewesen, daher waren wir froh, dass wir uns ab dort die Muskeln warm treten konnten.

Wir waren kaum unterwegs, da stand am Straßenrand ein Schild mit der Angabe auf 16% Steigung. Glücklicherweise war die Strecke aber sehr kurz, daher dauert es nicht lang. Etwas später in einem kleinen Dorf stand eine alte Dame am Fahrbahnrand und feuerte uns an, sie hatte wohl sichtlich Spaß dabei und wollte uns immer wieder Wasser geben. Sprachlich war das nicht so einfach ihr klar zu machen, dass unsere Wasserflaschen noch bis oben hin voll waren.

Auf der Passhöhe des Duranpasses sprach uns ein Italiener auf Englisch an, er wollte unbedingt alles über unsere Tour wissen. Die bepackten Räder waren für ihn ein Hit. Er versuchte mein Rad anzuheben, bekam die 48 kg aber nur durch Nachfassen angehoben.

Auf dem Weg nach Falcade entdeckte Willem an einem Fluss eine schöne Picknickstelle, ideal für unsere Mittagspause. Die Taschen vom Rad geschnallt und wenig später war der Kocher auf einer ebenen Kiesfläche aufgebaut. Georg kann es natürlich nicht lassen, einmal kurz in die kühlen Fluten des Flusses zu steigen.

Falcade erreichten wir am frühen Nachmittag, wieder hatten wir 1.250 Höhenmeter geschafft. In Ort regnete es etwas, deshalb bauten wir das Zelt so auf, dass der Eingangsbereich unter dem Tarp stand. Den restlichen freien überdachten Bereich konnten wir an dem Abend nutzen, um trocken auf unseren Hockern zu sitzen.

  


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 06.Tag: Der 3 Pässe-Tag (Pellegrinopass, Pramadacciopass, Lavazepass)

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
14.08.2005 115 435 2300 10250 Camping "Wasserfall"

 

Am Abend zuvor hatten Willem und Felix die Idee entwickelt zwei Tage der Tourenplanung zusammenzulegen, um letztendlich einen Tag früher am Zielort zu sein. Das hatte für die beiden den Vorteil, bereits am Samstag vor Schulbeginn wieder zu Hause zu sein. Die letzte Entscheidung wollten wir unterwegs treffen, zumal der Tag mit 115 km und 2.300 Höhenmeter lang werden würde. Auf jeden Fall waren die beiden an dem Morgen ungewöhnlich früh auf den Beinen, voller Tatendrang wurde das Zelt schnell abgebaut.

Voll motiviert kurbelten wir die Räder den ersten Pass hinauf, bereits um 10:00 Uhr standen wir auf der Passhöhe. Die langgezogene Abfahrt bis Predazzo war schnell gemeistert, dann ging es auch schon die bis zu 18% Steigung auf den Pramadiccio- und Lavazepass hinauf. Regelmäßige Pausen waren bei dem Tempo ein absolutes Muss.

Auf der letzten Passhöhe fing es leicht an zu regen, wir hatten aber Glück, dort gab es eine Bar. Nach einem heißen Kakao ging es weiter in die Senke vor dem Petersberg. Mit dem Erreichen der Senke fing es richtig heftig an zu regnen. Aber auch dort hatten wir Glück und retteten uns in ein Cafe. Ob wir die Strecke noch schaffen würden, solche Gedanken kamen natürlich auf. Wir verloren dort wohl eine Stunde, bevor es endlich weiterging.

Hinauf auf den Petersberg schafften wir es einigermaßen trocken, auf der Abfahrt nach Auer Ora dann wieder kübelweise Regen. Die Luft war inzwischen dermaßen feucht und wolkenverhangen, dass wir kaum mehr als 30 m sehen konnten. So radelten wir langsam mit Sicherheitsabstand aber immer in Sichtweise hinab ins Tal.

Der Campingplatz in Auer Ora befindet sich direkt am Ortseingang. Kaum hatten wir das Tarp aufgebaut, hörte es auf zu regnen. Ein kontinuierlicher strammer Wind hatte die Wolken in kürzester Zeit weggeblasen. Es war 20 Grad warm, das Wasser lief uns aus den Schuhen, uns ging es aber gut, wir waren zufrieden. Wir hatten die 115 km und 2.300 Höhenmeter geschafft und für die nassen Schuhe fanden wir auch eine Lösung. An der Rezeption bekam Georg ein paar Tageszeitungen, die stopften wir in die Schuhe.

Am Abend in ein einer Osteria in Auer Ora freuten wir uns über unsere Tagesleistung.

 


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 07.Tag: Durch die Apfelplantagen zum Mendelpass

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
15.08.2005 75 510 1550 11750 Camping in Dimaro

 

Was für ein Wetterwechsel! Stunden zuvor noch Weltuntergangsstimmung und nun blauer Himmel soweit man schaut. Unsere Kleidung war vom Wind wieder vollkommen getrocknet, die wenige Restfeuchte in den Schuhen würde auf den ersten Kilometern entweichen.

Schon kurz nach dem Start fanden wir auf der Ostseite des Kalterer Sees einen schönen Radweg, Wir radelten durch die Obstplantagen, kauften an einem Stand Äpfel und eine Flasche Apfelsaft, ein Frühstück der besonderen Art.

Durch die Orte Kaltern und St. Nikolaus führte unsere Tour dann hinauf zum Mendelpass, Blicke hinunter auf den Kalterer See waren wunderschön. Die Luft war aufgrund des Gewitters vom Vortag besonders klar, unsere Ruhe am Anstieg wurde nur durch ein paar Motorradfahrer gestört, die noch nicht verstanden hatten, dass schnell fahren bedeutet nichts zu sehen.

Oben auf der Passhöhe des Mendelpasses gibt es einige Hotels und Restaurants. Wir aßen dort eine Kleinigkeit, radelten dann aber hinab zum Lago di S. Giustina.

Von kleineren Zwischensteigungen abgesehen, erreichten wir unseren Zielort Dimaro nach 70 km und 1550 Höhenmetern.

 


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 08.Tag: Über den Tonalepass zum Fuße des Gaviapasses

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
16.08.2005 55 565 1100 12850 Camping in Temu

 

Den Tonalepass hatten wir in die Routenführung nur eingebaut, um zum südlichen Fuß des Gaviapasses zu gelangen. Er war weniger schön zu befahren, interessant war unterwegs das alte Fort Strino, ansonsten ging es zu viel gerade Straße entlang.

Oben auf der Passhöhe sah es auch nicht besonders schön aus, einer der riesigen Skiorte mit großen Hotelkomplexen, auf der rechten Seite ein großes Weltkriegsdenkmal.

Schnell weg dachten wir, hinab ins Tal in Richtung Ponte di Legno. Der Ort wurde dann bei der Ankunft zu unserem Tageshighlight. Ein Fluss durchschneidet den Ort und die Häuser befinden sich eng am Ufer gebaut. Draußen vor einem Cafe genossen wir noch einen Kakao bzw. Kaffee und begaben uns dann zu dem sehr schönen Campingplatz.

 


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 09.Tag: Über schmale Straßen zum Gaviapass

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
17.08.2005 55 620 1500 14350 Camping in Valdisotto

 

Der Campingplatz in Temu liegt in einer Höhe von 1120 m. Nachts war es zum ersten Mal ziemlich kühl. Den Schlafsack bis über den Kopf gezogen, wachten wir morgens bei 6 Grad Celsius auf.

Gespannt waren wir auf die Straßenführung des Gaviapasses (2621 m). Mehrere Male wurden hier schon die entscheidenden Etappen des Giro d´Italia ausgetragen. Noch vor wenigen Jahren zum Teil unbefestigt, war er heute durchgängig geteert. Allerdings ist die Straßenführung in einer Höhe von ca. 2000 m dermaßen schmal, dass sich ständig Staus bildeten. Wir erlebten eine Situation, bei denen es wohl eine halbe Stunde dauerte, bis sich durch Vor- und zurücksetzen das Verkehrschaos gelöst hatte

Für uns drei war die Situation Entspannung pur. Kein einziges Auto überholt uns mehr. Kurz vor der Passhöhe gab es einen Blick auf den Lago Nero, ein wunderbar gelegener See. Bereits unten im Ort hatten wir ein Panoramafoto vom See gesehen.

Auf dem Gaviapass hatten wir wieder die 1500 Höhenmetermarke überschritten. Bei wunderschönen Wetter ging es dann hinab in Richtung Bormio und weiter zum Campingplatz in Valdisotto.

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 10.Tag: Der Höhepunkt der Tour, Stilfser Joch von Bormio aus

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
18.08.2005 110 730 1750 16100 Camping in Meran

 

Der Campingplatz in Valdisotto bei Bormio liegt in etwa auf derselben Höhe wie der vom Vortag. Es war aber erheblich wärmer in dem Tal. Der Tour Höhepunkt stand auf dem Programm, die Befahrung des Stilfser Jochs (2758 m) von Bormio aus. Für mich war es das dritte Mal, dass ich diesen Riesen bezwang. Von Prad aus über die spektakulären 48 Kehren hatte ich diesen Pass bereits 1997 befahren, im Jahre 2000 bereits von St. Maria im Münstertal aus. Von Bormio aus kommend mussten wir rund 1600 m mit unserem Gepäck hinauf.

Zweifel, oben nicht anzukommen, hatten wir nach den Erfahrungen der letzten Tage nicht. Hochmotiviert radelten wir den vorletzten Pass unserer 800 km-Tour hinauf.

In den Kehren vor dem Abzweig zum Umbrailpass bekamen wir in einer langgezogenen Talschneise bereits den ersten Blick auf das Stilfser Joch und auf das darüber liegende Rifugium Garibaldi. Dort hat ich bereits im Jahre 2000 übernachtet, bevor es in umgekehrter Richtung damals nach Bormio hinunter ging.

Den Umbrailpass (2501 m) bekamen wir quasi geschenkt. Er liegt an einem kleinen Straßenabzweig nur 15 höher als die alte Grenzstation zur Schweiz.

Auf den letzten 250 Höhenmeter hatten wir immer wieder einen Rückblick auf die umliegenden Berge und den Umbrailpass. Auf der Passhöhe wurden selbstverständlich viele Fotos gemacht. Willem und Felix bekamen zum ersten Mal einen Blick auf die tollen Kehren bis zum Hotel Franzenshöhe (2000 m), über 700 Höhenmeter türmen sich hier die Kehren übereinander.

Im Restaurant Tibet stärkten wir uns, eine lange Abfahrt und Strecke bis Meran über 75 km lag noch vor uns. Die 48 spektakulären Kehren fuhren wir sehr langsam hinunter, zu schön war der Blick auf den in der Sonne glitzernden Ortler.

Den Campingplatz in Meran erreichten wir am frühen Nachmittag. Wir schwammen noch ein wenig im   Pool und bummelten am Abend durch die Gassen von Meran.

 


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 11.Tag: Von Meran durchs Passeiertal und über den Jaufenpass nach Sterzing 

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
19.08.2005 70 800 1900 18000 keine, da Rückreise ab Sterzing

 

Wir starteten sehr früh in Meran. Bereits um kurz nach 07:00 Uhr standen wir vor einer geöffneten Bäckerei, frühstücken dort und kurbelten anschließend durch das Passeiertal langsam hinauf nach St. Leonhard (690 m), dem Anstiegsort zum Jaufenpass.

Kleine Senken im Passeiertal mitgerechnet, mussten wir an dem Tag noch 1900 m hinauf. Das Wetter war wieder traumhaft schön, idealer konnte unsere Tour nicht enden.

Unterwegs rechneten wir ein wenig, um zu ermitteln, wann wir die Passhöhe wohl erreichen würden. Je viertel Stunde schafften wir mit dem Gepäck einen Höhengewinn von über 100 Metern.

Wir hatten uns in den letzten Tagen eingefahren, in absolut rundem Tritt erreichten wir die Jaufenpasshöhe bereits um 13:00 Uhr. Ein erster Blick auf die Passhöhe zeigte eine Veränderung. Die alte Holzhütte auf der Passhöhe stand dort nicht mehr. Ein riesiges neues Holzhaus war in den vergangenen Jahren errichtetet worden, 10 Jahre war es inzwischen her, dass ich hier oben mit dem Rad ankam.

Nach einer kurzen Pause sausten wir ins Tal, um unseren Startort in Sterzing zu erreichen. Das Auto stand wohlbehalten und gesichert auf dem Campingplatz. Noch am Nachmittag machten wir uns auf Heimweg.

 


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