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 05.Tag: Durch die Highlands nach Grantown on Spey

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
16.08.2014 80 330 1330 4190 Grantown on Spey Caravan Park

 

Das Braemar Castle liegt etwas nördlich vom Ort, aus dem Grund war ich am Abend zuvor nicht mehr hingefahren, die Burg lag quasi auf meinem weiteren Weg. Als ich morgens aus meinem Zelt schaute, war es leicht bedeckt. Ab und zu kam die Sonne ein wenig raus und schien zwischen den Bäumen hindurch. Schnell war das Rad beladen und die 1,5 km zum Castle geradelt. Auf einem winzigen Hügel stand es hinter einem kleinen Kiefernwald, sich ein wenig in eine andere Zeit zu versetzen, fiel mir an diesem Ort nicht schwer, so einsam war es um mich herum. Besichtigen konnte ich das Castle an dem frühen Morgen noch nicht, aus dem Grund gab ich mich mit zwei Außenaufnahmen zufrieden und machte mich wieder auf den Weg.

Braemar Castle ist nicht so alt, wie viele andere Castle in Schottland. Mit dem Bau wurde ab dem Jahr 1628 durch John Erskine, 18. Earl of Mar begonnen. Das Schloss diente als Jagdschloss für ausgediente Jagdpartien des schottischen Königs, war gleichzeitig aber auch ein Bollwerk gegen die zunehmende Macht des nach England orientierte Clans der Farquharsons, in deren Besitz das Castle noch heute ist. 2006 wurde Braemar Castle der Öffentlichkeit übergeben und ab 2008 für Besucher freigegeben. Das Castle wird heute von Freiwilligen betreut, die Einnahmen fließen in einen Wohltätigkeitsverein.

Meine Fahrt durch die herrliche Landschaft des Cairngorms National Park war an dem Morgen wunderschön. Die ersten Kilometer in Richtung Balmoral Castle führten am River Dee entlang, die Sonne schien immer mal wieder auf den Fluss und umgebende Wiesen, so konnte es an dem Tag weitergehen.

 

Etwas später traf ich auf eine interessant konstruierte Stahlbrücke über den River Dee, deren Bedeutung mir nicht klar war. Auf der anderen Seite gab es keine Straße, gleichzeitig war sie für Nutzfahrzeuge (auch Pferdegespanne) zu schmal. Auf einer angeschweißten Tafel entdeckte ich den Namen des Erbauers „James Abernethy & Co. LTD Engineers Aberdeen“ und das Fertigstellungsjahr „1924“. Ich konnte mir das nur so erklären, dass es früher einmal einen Fußweg zum noch 6 km entfernten Balmoral Castle gab.  Das Castle lag auf der anderen Seite, war aber genauso gut über die Straße erreichbar, die ich weiterfuhr. Über die Brücke laufen konnte ich leider nicht, sie war durch ein eisernes Tor fest verschlossen.

Einige Kilometer weiter traf ich auf den Straßenabzweig, dem ich nach Norden folgend wollte. Ich radelte aber zunächst 500 m weiter an dem Abzweig vorbei, um zum Balmoral Castle zu gelangen. Über die Brücke zum Schloss schaffte ich es noch, danach war Schluss! Zwei Polizisten standen am Eingang zum Park und erklärten mir, dass eine Besichtigung erst wieder in einigen Wochen möglich sei. Die Queen residierte aktuell auf Balmoral Castle, während der Zeit wäre das Schloss für den Besucherverkehr immer gesperrt. Ein Foto machen durfte ich auch nicht, also radelte ich zu dem kleinen Straßenabzweig zurück, der mich nach Norden in die Berge führte.

Wie man auf den folgenden Fotos und dem aufgezeichneten Höhenprofil sehen kann, war ich mal wieder auf schmalen Straßen in stark hügeligem Gelände unterwegs. Hinter dem zweiten größeren Anstieg des Tages traf ich auf den Straßenabzweig zur A939. Dort gab es eine Art Cafe/Restaurant, ideal für eine Mittagspause. Nach der Pause ging es gnadenlos bis auf eine Höhe von 670 m hinauf. Der höchste Punkt befand sich am Lecht Ski Centre nach 41 Tageskilometern. 

Mal abgesehen von ein paar Tropfen Regen war die Abfahrt bis in das Tal des Rivers Avon ein einziger Genuss. Wie man auf dem nachstehenden Foto sehen kann, ging es danach nochmal steil die Berge hinauf. Die letzten Kilometer bis Grantown-on-Spey waren auf einem leicht hügeligen Gelände schnell geschafft, die Sonne kam wieder raus und ich freute mich schon auf die Dusche am Campingplatz.

Bei meiner Ankunft am frühen Nachmittag lag der Ort fast verschlafen dar. Es waren nur sehr wenige Autos und ein paar Fußgänger zu sehen. Gut dachte ich, einen Supermarkt haben sie im Ort, einen Fastfoodladen und zwei drei kleinere Geschäfte, mehr hatte ich nicht gesehen. Mir reichte der Supermarkt für einen späteren Besuch, daher radelte ich erst einmal zum Campingplatz, der im nordwestlichen Bereich des Ortes liegt.

 


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