A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11

 

 21.Tag: Auf dem Weg zum Thirlestane Castle liegt die Jedburgh Abbey

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
01.09.2014 77 1577 870 16970 Thirlestone Castle Campsite

 

Dass es nicht nur in den Highlands im Norden hügelig ist, das zeigt das folgende Höhenprofil meines 21. Radtages, auf dem es mal wieder auf 400 m Höhe in die Berge ging. Mich störte das ja schon seit Jahren nicht mehr, zumal man in den Bergen die schönsten Ausblicke bekam. Mit meiner Fahrt nach Norden ging meine Radtour langsam dem Ende zu. 1.500 km und 16.100 Höhenmeter war ich inzwischen unterwegs und hatte bereits sehr viel von Schottland gesehen.

Am frühen Morgen radelte ich zunächst die wenigen Anfahrtskilometer des Vortages zurück. Kurz über einen kleinen Hügel und schon stand ich nach wenigen Kilometern wieder auf schottischem Terrain. Über die B6357 ging es dann immer weiter bergauf in Richtung Norden. Die Steigungen waren nicht außergewöhnlich steil, um gehörig ins Schwitzen zu kommen reichte es aber sehr wohl.

Bei der Ankunft in Jedburgh fällt einem sofort die riesige Abtei in den Blick, die einfach toll anzusehen ist. Jedburgh Abbey ist die Ruine eines Augustinerklosters. Die Abtei wurde im 12. Jahrhundert im Auftrag von David I. von Schottland gegründet. Dieser beorderte nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1118 Augustinermönche aus Bouhy (Frankreich) nach Jedburgh und begründete dadurch das Kloster. Das neu gegründete Ordenshaus bekam für die ersten Jahre den Rang einer Priorei, später den eines Klosters und nach dem Tod König David I. den einer selbstständigen Abtei. Das Kirchenschiff und der Chor wurden im 13. Jahrhundert erbaut. Das Bauwerk galt als eines der schönsten Beispiele normannischer Architektur.

Vor einem nahegelegenen Fastfood Restaurant legte ich eine Mittagspause ein. Bei der Bestellung meines Essens staunte ich nicht schlecht, als mir der Mann hinter der Theke in echtem Berliner Akzent klar machte, dass ich mit ihm in deutscher Sprache reden könnte. Er hätte an meinem Akzent lange bemerkt, dass ich Deutscher wäre. Auf meine Nachfrage hin erzählte er mir dann, dass er über 70 Jahre alt wäre und bereits seit 50 Jahren in Jedburgh lebte. Er war in jungen Jahren ausgewandert und hier einfach hängen geblieben.

Die weitere Strecke in Richtung Lauder, meinem Zielort, war nicht sehr schön zu befahren, zu sehr störte der PKW und LKW-Verkehr. Einen kurzen Zwischenstop hatte ich noch in Earlston, ansonsten fuhr ich auf der A68 bis nach Lauder durch.

Der Campingplatz am Thirlestane Castle liegt noch vor dem Ort Lauder. Dort bemerkte ich als erstes, dass mit dem Beginn des Septembers die Saison vorbei war. Mein Zelt stand alleine auf dem Rasen, in der Nähe ein paar Wohnwagen, ein Reisemobil, ansonsten war dort nicht mehr viel los. Mein Versuch, mir am späten Nachmittag das Thirlestane Castle anzusehen, ging schief. Ich kam nur ein kurzes Stück auf das Schlossgelände, welches hinter dem Campingplatz liegt und dann war Schluss. Ich schaute mir noch ein wenig den Ort Lauder an und verbrachte den Rest des Abends auf dem Campingplatz.

 


Download als GPX Datei