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 23.Tag: Auf bekannten Straßen am Bolsena See

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung

30.06.2012

68 1926 600 13900 Camping

 

Die Übernachtung in einem Hotelbett war Luxus pur! Obwohl in der Nacht noch ein paar Spätankömmlinge erschienen und Autotüren knallten, fühlte ich mich an dem Morgen gut ausgeschlafen. Bei den 45 Euro pro Person gab es noch ein leckeres Frühstück, das rundete dann den Morgen so richtig ab. Karl und ich hatten vereinbart, an dem Tag gemeinsam noch bis Acquapendente zu radeln, danach würde jeder wieder seiner eigenen Route folgen. Wir verstanden uns prächtig, es gab kein Problem. Wir hatten beide die gleiche Sicht, dass jemand, der von zu Hause alleine nach Rom gestartet war, auf dem Petersplatz auch alleine ankommen müsste. Wir beide waren uns da absolut einig.

Bei noch angenehmer Temperatur sausten wir das kurze Stück ins Tal bis zu der Stelle, wo wir am Tag zuvor nach Bagno Vignoni abgebogen waren, danach ging es kontinuierlich bei mäßigen Steigungsprozenten bergauf. Das Verkehrsaufkommen war mäßig und wir kamen gut voran. Es machte Spaß durch die Kornkammern Italiens zu radeln. Überall wurde bereits das Getreide geerntet, wunderschöne Blicke gab es auf die umliegenden Gehöfte.

Am höchsten Punkt des Tages, etwas südlich von Fornace in 540 m Höhe gibt es einen Tunnel, den wir aufgrund des Gefälles zügig passieren konnten. Mir unseren LED Leuchten war das kein Problem, ab dem Punkt ging es dann bis wenige Kilometer vor Acquapendente nur bergab. Kurz vor dem Anstieg in den Ort hinauf nach Acquapendente trafen wir noch auf eine Radlerin aus Freiburg, die auf einer Rundtour alleine unterwegs war. An der Stelle gab es an der Straße einen Obststand, wo Karl leckere Kirschen kauften. Mit der Radlerin unterhielten wir uns kurze Zeit über unsere Touren, dann radelte aber jeder seinen Weg. Mit dem Beutel Kirschen am Rad kurbelten wir langsam hinauf nach Acquapendente.

Oben im Ort trennten wir uns wie vereinbart. Karl wollte sich noch einen Pilgerstempel holen, ich ging ein wenig in den Ort. Wir verabschiedeten uns herzlich und versprachen, wieder zu Hause einige Fotos auszutauschen. Ich schob mein Gespann noch ein wenig durch den Ort, trank draußen vor einer Bar eine Cola und radelte dann aber in Richtung St. Lorenzo. Ab dort war ich auf bekanntem Terrain, weil ich am Bolsena See mit meiner Frau einmal im Urlaub gewesen war. Bis zum Bolsena See ging es fast nur noch bergab. Unten am See konnte ich das Haus in den Bergen liegen sehen, dass wir im März 2010 gemietet hatten, der Urlaub am Bolsena See war noch nicht so lange her.

Die Campingplatzsuche gestaltete sich zunächst etwas schwieriger als gedacht. Der erste, auf den ich traf, war mit einer Dusche etwas minimalistisch ausgestattet, dort wollte ich nicht bleiben. Am Bolsena See gibt es aber mehrere, aus dem Grund war das kein Problem. Ein paar hundert Meter weiter hatte ich Glück, der Platz hatte einen Pool, ein Restaurant und einen eigenen Zugang zum Bolsena See.

Später am Pool war es noch richtig schön. Auf dem Rasen schlief ich kurzfristig ein, was in Anbetracht meiner Wertsachen etwas sträflich war, eine wirkliche Gefahr hatte ich aber aufgrund der wenigen Badegäste nicht gesehen.

Beim Abendessen im Restaurant wurde ich von zwei italienischen Kindern noch richtig eingenommen. Sie redeten und redeten, ich verstand ja nichts, sie fanden es aber richtig lustig. Ich zeigte ihnen ein paar Fotos vom Passo Stelvio, der war doch in Italien selbst den Kinder ein Begriff. Andächtiges Staunen war die Folge. Der Abend mit den Kindern und den Eltern, die immer wieder als Übersetzer fungieren mussten war jedenfalls recht lustig, nicht nur für die Kinder, auch für mich.

 

 


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