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 14.Tag: Von Edolo über Brescia nach Sirmione am Gardasee

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
21.06.2012 142 1328 300 8900 Camping

 

Die Campingplatzbesitzerin hatte Wort gehalten und stand um 07:00 Uhr an der Rezeption. Mir gefiel diese Vorgehensweise in Italien nicht,  ich konnte es aber nicht ändern, sie hatte noch meinen Pass. Mir war es immer lieber, am Abend zuvor zu bezahlen, aber das wollte sie nicht. Während es am Abend zuvor in Edolo noch leicht getröpfelt hatte, schien die Sonne am Morgen wieder in voller Pracht. Die ersten knapp 60 km bis zum Lago di Iseo flogen aufgrund der leichten Gefällstrecke nur so dahin. Bereits um 10:00 Uhr stand ich am nördlichen Rand des Sees und genoss den Blick über den malerischen See.

Ich versuchte mich mit meinem Rad immer am See entlang zu hangeln, der alte Abschnitt war aber im Bereich eines Tunnels in der Nähe des Steilufers gesperrt. Dort hatte ich leider keine andere Alternative, als durch einen 1, 8 km langen Tunnel bergauf zu fahren. Mir war bewusst, dass das Zeit kosten würde, meine Sicherheit ging aber vor. Ich kramte meine zwei mitgeführten LED-Rückleuchten und meine IXON IQ Frontleuchte aus den Taschen und befestigte sie fest am Rad. Wie gut, das ich dass Equipment dabei hatte. Die Wirkung der LED Leuchten war hervorragend. Schon früh konnte ich im Rückspiegel beobachten, wie die von hinten heran rollenden Lastwagen die Fahrbahn wechselten und für sicheren Abstand sorgten. Nach vorne erzeugte die IXON IQ für eine optimal ausgeleuchtete Straße. Nach 1,8 km leicht bergauf war der Spuk vorbei! Der Lärm im Tunnel war enorm laut, ein Grund mit, sich am Tunnelausgang wieder über den Blick auf den See zu freuen. Zwei kleiner Tunnel folgten am See entlang noch, diese waren aber beleuchtet und aufgrund der Gefällstrecke schnell durchfahren.

Wie schön, das ich mein Garmin-Gerät am Fahrrad dabei hatte. Nach einer kurzen Pause am Lago di Iseo war ich weiter in Richtung Brescia geradelt und stand urplötzlich vor einem Schild „Für Radfahrer verboten“. Auf die Schnellstraße wollte ich ohnehin nicht hinauf, meine Planung enthielt wohl einen Fehler. Über viele kleinere Dörfer hangelte ich mich so nach Brescia hinein, mögliche  Alternativen waren auf dem Display des Garmin 62S ja immer zu sehen. Das ich die Alpen hinter mich gelassen hatte, merkte ich an der enormen Hitze, die mich in Brescia empfing. Mitten in der Stadt gab es Cafes genug, 2 Coca-Cola und eine halbstündige Pause weckten meine Lebensgeister wieder.

In Brescia gab es sicherlich mehr zu sehen. Nach den ersten 107 km fehlte mir in der enormen  Hitze der Sinn dafür. Aus dem Grund verließ ich die Stadt relativ schnell und hatte richtig Glück. Per Zufall traf ich hinter Brescia auf einen ausgeschilderten Radweg nach Desenzano. Er führt unter Minimierung der Höhenmeter bis direkt an den Gardasee. Wie schön war der erste Blick von einem Hügel aus auf den Gardasee gewesen! Strahlend blau lag er 50 Höhenmeter tiefer, rechts von mir war die Hafenstadt Desenzano zu sehen. Viele Erinnerungen wurden auf der Küstenstraße wach, mehrere Familienurlaube hatten wir dort bereits verbracht, es war schön, die Region noch einmal wieder zu sehen.

Nach weiteren 6 sehr flachen Kilometern am See entlang stand ich nach 142 Tageskilometern am Ziel, von zu Hause war ich nun 1328 Radkilometer entfernt. Mein Ziel war der etwas westlich von Sirmione gelegene Campingplatz „San Francesco“, den ich dank GPS-Koordinate sehr leicht fand.

Schon beim ersten Eindruck behagte mir etwas nicht, der Platz war mir zu groß, ein kleinerer wäre mir viel lieber gewesen. Nach 142 km auf dem Rad geht man aber Kompromisse ein, deshalb entschied ich mich fürs Bleiben. 33 Euro für einen Stellpatz auf Schotter war dann die nächste Hiobsbotschaft, die mich traf. Ich fand den Preise ziemlich unverschämt, hatte ich doch auf meiner Tour noch kein mal mehr als 15 Euro bezahlt. Etwas später gab es aber eine unerwartete Hilfe. Dank meiner niederländischen Zeltnachbarn, die mich bei der Ankunft sofort mit köstlichen Melonenstücken und einem kalten Bier versorgten, konnte ich den Preis halbieren. Sie fuhren zwei Tage später nach Hause und hatten noch Campinggutscheine, die sie mir für je 15 Euro verkauften. Ich hatte die 33 Euro pro Nacht ja noch nicht bezahlt, mit den Gutscheinen reduzierte sich der Preis um über 100 %.

Auch wenn mir der Platz zu groß und voll erschien, entschied ich mich für einen Pausentag am Gardasee, Sirmione war nicht weit, es gab also auch am Pausentag noch einiges zu sehen. Darüber hinaus wollte ich den Pausentag nicht mitten in der Po-Ebene oder im Bereich der Apenninen verbringen.

 

 


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