A  l  p  e  n  r  a  d  t  o  u  r  e  n  .  d  e

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 Daten / Vorbemerkung

 Zeitraum

 Σ Distanz

 Σ Höhenmeter

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 02.09.2011 - 17.09.2011

 650 km

 3.280 Hm

 

 Datum  km  Σ Km  Hm  Σ Hm Tour  Übernachtung
02.09.2011 49 49 380 380 Pula - Rovinj Haus Anita in Rovinj Stadt
03.09.2011 37 93 450 830 Rovinj - Vrsar  Apparment in Vrsar
04.09.2011 20 113 150 980 Vrsar - Porec Haus Butorac
05.09.2011 46 159 370 1.350 Porec - Umag  Haus Paretic
06.09.2011 37 196 290 1.640 Umag - Piran Hostel Albi
07.09.2011 51 247 350 1.990 Piran - Triest Hotel Al Viale
08.09.2011 55 302 150 2.140 Triest - Grado Hotel Euro Meuble 
09.09.2011 66 368 260 2.400 Grado - Udine B&B Via Monzabone
10.09.2011 33 401 300 2.700 Udine - San Daniele del Friuli Agruturismo Dolce Risveglio
11.09.2011 60 461 150  2.850 San Daniele - Coidropio Camino Tagliamente 
12.09.2011 63 524  130 2.980 Coidropo - Lugugnana Casa Delser
13.09.2011 64 588  170 3.150 Lugugnana - Jesolo  Hotel Alexander
14.09.2011 62 650  130 3.280 Jesolo - Mestre Venedig Hotel Aaron
15.09.2011 0 650  3.280  Mestre - Venedig Hostal Casa Linger
16.09.2011 650  3.280 In Venedig Hotel Aaron
17.09.2011 650  3.280 Heimreise keine

   

Gibt es schöneres als zum Ausklang des Sommers nochmals in den Süden zu fliegen? Für den ein oder anderen vielleicht ja, uns gefiel der Gedanke schon bei der Planung. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, war die Tatsache, dass es Anfang September in Istrien noch enorm heiß werden würde, aber wir wünschten uns die Sonne ja.

Als der Airbus A320 der Fluggesellschaft AirBerlin um 21:30 Uhr auf der Landebahn von Pula aufsetzte, war es dunkel und noch 23 Grad warm. Unsere Räder und die Radtaschen waren wohlbehalten angekommen, unsere Tour konnte beginnen. Am Ausgang des Flughafengebäudes montierten wir die Räder und saßen kaum 30 Minuten später auf unseren Sätteln um die kurze Strecke über 6 km bergab nach Pula zu radeln. Es war stockfinster, Straßenlaternen gab es nicht, gut das wir eine starke LED- Leuchte (Ixon IQ) mitgenommen hatten. In dem dunklen Terrain kam die Lampe so richtig zur Geltung. Auf breit ausgeleuchteter Fahrbahn rollten wir bergab bis in die Innenstadt. Nur wenige Autos überholten uns auf dem kurzen Weg. Der Flughafen war so wenig frequentiert, dass die meisten Fluggäste das Gelände ja bereits vor uns verlassen hatten.

Das vorgebuchte Hotel Scaletta mussten wir nicht suchen, die GPS-Koordinate hatten wir in unserem Garmin-Handgerät gespeichert. Auf bayrisch wurden wir an der Rezeption empfangen und freundlichst begrüßt. Etwa um 23:30 Uhr bummelten wir noch ein wenig durch den Ort. Am angeleuchteten Amphitheater vorbei liefen wir in die Innenstadt und wunderten uns darüber, wie viel Leben hier zu nächtlicher Stunde noch herrschte. Unzählige Menschen waren noch unterwegs, Mütter mit Kinderwagen, Jugendliche und ältere Menschen, ein bunter Mix der kroatischen Gesellschaft. Wir tranken noch eine Kleinigkeit, liefen dann aber wieder zum Hotel, wir waren einfach müde.

  


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 01.Tag: Das Amphitheater von Pula und unsere Fahrt nach Rovinj

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
02.09.2011 49 49 380 380 Haus Anita in Rovinj Stadt

 

Am Morgen des 02.09. gab es auf der kleinen Terrasse vor dem Eingang des Hotels erst einmal ein leckeres Frühstück. Danach machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Bis zum Amphitheater war es nicht weit, schon von weitem sichtbar ragten die alten Mauern imposant in den Himmel.

Das Amphitheater in Pula ist wohl das sechstgrößte seiner Art. Die Ursprünge des Theaters gehen auf die Jahre 2 v. Chr.  bis 14 nach Chr. zurück, ein Zeitraum in dem der römische Kaiser Augustus herrschte. Vepasian, der auch der Auftraggeber des Koloseums in Rom ist, ließ das Oval in den Jahren zwischen 69 und 79 nach Christus auf seine heutige Größe von 132 x 105 m erweitern. Insgesamt besitzt das Amphitheater eine Kapazität von 23.000 Besuchern. In der Antike diente das Amphitheater für Gladiatorenkämpfe und für die Darstellung von Seeschlachten. Die geschichtsträchtige Arena mit ihrer brillanten Akustik wurde in der jüngeren Zeit für Kulturevents genutzt. Weltstars wie Luciano Pavarotti, Elton John und Sting fanden hier begeisterte Zuhörer.

Bei unserem Besuch kamen wir in den Genuss einer musikalischen Einlage, die schon beeindruckend war. Wir wussten nicht für welche Veranstaltung die Bühne im Amphitheater aufgebaut war, Tontechniker waren bei unserem Betreten aber gerade dabei, die Musikanlage abzustimmen und das mit einem Stück von Pink Floyd. Es machte richtig Spaß, die hervorragende Akustik zu genießen und dem uns so vertrauten Stück zu lauschen (Shine on your crazy diamond).

Ein weiteres sehenswertes Highlight ist in Pula noch der Sergierbogen, ansonsten gibt es dort unserer Ansicht nach wenig zu sehen. Der Bogen ist mit seinem 8 m Höhe als Denkmal für drei römische Brüder erbaut worden, die sich in der Schlacht bei Actium (30 v.Chr.) wohl besonders ausgezeichnet hatten. Nach einigen Fotos verließen wir die Stadt in Richtung Norden.

Die Sonne brannte an dem Morgen um 11:00 Uhr bereits gnadenlos vom Himmel herab. Bei 35 Grad im Schatten machten wir uns auf den Weg nach Fazana.

Fazana ist ein kleines Hafenstädchen, dass Ausgangspunkt für alle Reisenden ist, die mit dem Schiff zu den Brijunischen Inseln übersetzen wollen. Die Inseln gehörten nicht zu unserem Reiseziel, interessant sind vielleicht aber ein paar Details. Die Inseln, die heute zu einem Nationalpark gehören, waren nach dem zweiten Weltkrieg bevorzugte Residenz des damaligen jugoslawischen Staatschefs Tito. Die gesamte Inselgruppe war damit für die gewöhnliche Bevölkerung verboten. Tito empfing in dieser Zeit auf den Inseln zahlreiche Staatsgäste und Hollywoodstars. Nach dem Tod Titos (1980) wurden die Inseln Nationalpark. 1985 wurde sie wieder für die Öffentlichkeit freigegeben, seitdem kann die Hauptinsel wieder von Touristen besucht werden.

Wir schauten uns ein wenig am Hafen und in der Innenstadt um, machten uns dann aber trotz massiver Hitze auf den weiteren Weg. Die Strecke immer nah an der Küste entlang war wunderschön. Mit dem richtigen GPS-Kartenmaterial versorgt, radelten wir bevorzugt auf MTB-Strecken, die hin und wieder nicht so einfach zu befahren waren. Wenige Kilometer von unserem Tagesziel Rovinj entfernt trafen wir auf das  ornithologische Reservat Palud.  Nicht weit vom Meer gelegen ist das einzige kroatische Reservat eine Heimat für mehr als 200 Vogelsorten. Fasane, Wachteln, Wildgänse, Spechte und viele andere Sorten tummeln sich in der Gegend um den See. Im Norden des Moorgebietes befindet sich ein Wald mit riesengroßen Weiden. 

Wie sagt man so schön, bei unserer Ankunft in Rovinj „tanzte der Bär“. Wir waren jahreszeitlich vermutlich noch etwas zu früh dran, die Ferien waren in ein oder zwei Bundesländern noch nicht zu Ende, wohl Grund dafür mit, dass sich massive Touristenströme durch die Gassen schoben. Wir hielten uns zunächst am Meer entlang und umrundeten die doch so wunderschön liegende Halbinsel. Auch wenn es voll war, Rovinj hatte etwas, dass einen anzog. Die kleinen Gassen, die hoch oben gelegene Kirche, die Atmosphäre zog einen einfach in ihren Bann.

An dem Abend schlenderten wir reichlich durch die alten Gassen, hielten uns bei der Ankunft  der Ocean Emerald eine Zeit lang am Hafen auf und hatten viel Zeit. Es war der erste gelungene Abend einer noch 2 wöchigen Tour.

 


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 02.Tag: Rund um den Limski Fjord

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
03.09.2011 37 93 450 830 Arppartment in Vrsar

 

Frühstück gab es in unserer im Ostteil von Rovinj gelegenen Unterkunft nicht. Deshalb radelten wir erst einmal wieder in den Ortskern. Dort gab es natürlich alles,  was das Herz begehrt. Nach dem Einkauf in einem kroatischen Konzum-Markt besorgten wir uns an einem Bankautomaten noch Kroatische Kuna und machten uns danach auf den Weg. In Richtung Nordosten verließen wir die Stadt am Hafen entlang, den Blick immer mal wieder zurückgerichtet auf die doch so wunderschön anzusehende Stadt. Am Hafenkai wurde es kribbelig. An dem Morgen waren bereits viele Touristen unterwegs, um den Fischern bei ihrer Arbeit zuzuschauen oder ein paar Waren zu kaufen.

Unser zweiter Tag bestand aus einer kurzen Etappe rund um den Limski-Fjord. Der Zielort Vrsar befindet sich zwar nur in  8 km Luftlinie von Rovinj entfernt, mit der Fahrt um den tief ins Land ragenden Fjord kämen aber noch 37 km zusammen.

Geologisch gesehen ist die Bezeichnung Fjord für den Limski-Kanal oder Limski-Fjord eigentlich falsch, weil es sich um eine Ria handelt, die durch einen Fluss entstanden ist. Fjorde entstehen aufgrund von Erosion durch einen Gletscher. Der Limskikanal ist bekannt durch seine bekannte Austern- und Muschelzuchten, sowie durch seine dichten Wälder. Durch diese würden wir an dem Tag noch kilometerlang radeln. Zunächst kurbelten wir unsere Räder immer der Ausschilderung „Valalta“ folgend in Richtung Norden. Valalta ist eine riesige Ferienanlage, die auf der Südseite des Limski-Kanals liegt. Valalta war nicht unser Ziel, aus dem Grund schwenkten wir 2 Km vor der Anlage nach Nordost auf eine kleine Straße, die uns richtig gut gefiel. Dort trafen wir auf eine alte verlassene Kirche. Danach ginge es weiter durch kleine Wälder, die immer mal wieder Schatten boten, bis es keine Alternative mehr gab. Mit vorrückender Stunde wurde es zunehmend heißer.

In Rovinjsko Selo trafen wir auf die relativ stark befahrene D303, auf der es keinen einzigen Baum gab. In praller Mittagshitze ging es weiter leicht bergauf, bis wir in dem kleinen Ort Brajkovici eine Bar sahen. Wir schauten uns nur an, Worte brauchten wir nicht, um eine Entscheidung zu treffen, denn es gab nur eine Alternative und die lautete schnell in den Schatten. Wir waren gerade mal 18 km geradelt und fühlten uns schon platt. Die Sonne hatte uns bei einer Temperatur von 37 Grad im Schatten regelrecht ausgelaugt.

Eine große Flasche eiskaltes Mineralwasser, eine längere Mittagspause und ein zuvorkommender Kellner sorgten dafür, unsere Stimmung wieder zu heben. Am Vormittag hatten wir uns mit den Rädern von Meereshöhe auf eine Höhe von 180 m hinauf gekurbelt. Hinter Brajkovici ging es auf die D21 nach Norden. Ab der Stelle führte die gut ausgebaute Straße steil bergab bis an das Ende des Limskifjords. Unten am tiefsten Punkt verließen wir die D21 um direkt an den Fjord zu radeln. Dort ist es sehr schön,  es gibt dort kleine Holzhäuser auf Pfählen und Anlegestellen.

Der kleine Abzweig führte hinter den Anlegestellen steil bergauf wieder zurück zur D21. Der Straße mussten wir bis Klostar dann etwa 2,5 km folgen. Auf dem Teilstück gab es die Aufgabe,  etwa 120 Höhenmeter der eben hinunter gesausten 180 Höhenmeter wieder zurückzuerobern. Claudia fluchte zwar hin und wieder ein wenig, mit ein wenig Unterstützung meinerseits war auch das  nach einer guten Viertelstunde geschafft. Vor Klostar gibt es noch die Möglichkeit,  auf eine Aufsichtsplattform zu steigen, um einen tollen Blick auf den Limskifjord zu werfen. Das können wir nur empfehlen, weil die Aussicht lohnt.

In Klostar, einem kleinen Ort mit einem verfallenen alten Kloster, schwenkten wir auf eine Piste nach Westen. Sie führte mehrere Kilometer durch einen wunderschönen Wald bis kurz hinter dem Flughafen von Vrsar. Sie war als Bikeroute ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Am Flughafen hatten wir unseren Zielort auch schon fast erreicht. Am Ortseingang von Vrsar fanden wir eine Zimmervermietung, die uns mitten im Zentrum ein Apartment vermietete. Die Übergabe war schnell geregelt, so dass wir am späten Nachmittag noch Zeit hatten,  hinunter zum Meer zu laufen. Am Hafen war es uns am Abend etwas zu rummelig. Zu viele Touristen und Kellner, die uns ständig in ihr Restaurant locken wollten. Wir fanden zwar noch eine akzeptable Möglichkeit zu essen, sehnten uns aber nach etwas Ruhe. Genau die fanden wir später ganz in der Nähe unserer Wohnung direkt neben der Kirche. Nach dem Motto „Klein aber fein“ gab es dort nur wenig Tische und eine angenehme Atmosphäre.

Etwa um 21:30 Uhr liefen wir die wenigen Meter bis zu unserem Apartement, um noch ein paar Minuten auf der uns so angepriesenen Dachterrasse zu verbringen. Über eine Leiter ging es durch eine Luke hinauf. Auf ca. 1,5 m im Quadrat gab es einen kleinen Tisch und zwei Stühle. Uns gefiel es aber, was braucht man mehr.

 


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 03.Tag: Die kurze Etappe nach Porec

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
04.09.2011 20 113 150 980 Haus Butorac

 

Die Fahrt von Rovinj über Funtana nach Porec konnte man mit einer Länge von nur 15 km kaum als richtige Radtour bezeichnen. An dem schönen Ort vorbeiradeln wollten wir aber auch nicht, deshalb verbanden wir die kurze Etappe mit einem Bade- und Ruhetag, relaxen gehörte zum Urlaub dazu. Unser Frühstück bekamen wir in dem kleinen Cafe direkt neben der Kirche, das uns am Abend zuvor schon gefallen hatte.

Von der relativ kurzen Fahrt nach Porec gibt es wenig zu berichten. Wir schauten uns kurz einen kroatischen Friedhof an, durchradelten einen kleinen Skulpturenpark und machten uns dann auf den weiteren Weg immer entlang des Meeres. Kurz vor Porec fanden wir in einem kleinen Nadelwäldchen eine schöne Badestelle mit einer (m) Bar/Restaurant. Dort verbrachten wir auf für wenige Kuna zu mietende Liegen mehrere Stunden bis zum Nachmittag.

Unsere Unterkunft in Porec war zwar etwas älter, aber durchaus interessant. Ein älteres Ehepaar und ein kleiner Hund empfingen uns herzlich und zeigten uns unser Zimmer. Bad, Möbel, einfach alles schien aus den 70er Jahren zu stammen. Wir fühlten uns etwas zurückversetzt in eine Zeit unserer Jugend, fühlten uns aber trotzdem wohl. Die alte Dame hielt alles sauber, obwohl sie nur noch beschwerlich laufen konnte. Uns gefiel es, Einfachheit hatte auch seinen Reiz.

Porec liegt ähnlich wie Rovinj auf einer Halbinsel, die einen knappen Kilometer ins Meer ragt. Sie ist neben Rovinj und Pula eine der größten Städte der Westküste Istriens. Das wohl bedeutendste Bauwerk der Stadt ist das Bischofsgebäude mit der Euphrasius-Basilika, das von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Wohnen im Winter nur ca. 10.000 Einwohner in der Stadt, steigt die Zahl im Sommer auf über 70.000. Klar, dass der Tourismus in Porec ein Hauptwirtschaftszweig darstellt.

Ohne Gepäck radelten wir am späten Nachmittag in die Altstadt um ein wenig durch die Gassen zu streifen. Touristen waren auch hier noch viele unterwegs, alles wirkte aber etwas beschaulicher und kleiner als in Rovinj.

 

 

 

 

 


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 04.Tag: Über Novigrad nach Umag

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
05.09.2011 46 159 370 1350 Haus Paretic

  

Unser Frühstück wartete schon als wir hinunter zu unseren Gastgebern liefen, um das auf einem Tablett zusammengestellte Essen zu holen. Die Schwiegertochter hatte alles liebevoll zusammengestellt. Was wir auf dem Tablett sahen gefiel uns, Aufschnitt, Marmelade, Käse, Orangensaft, Cafe, was wollte man mehr. Auf der überdachten Terrasse konnten wir in Ruhe frühstücken, ohne von dem nachts aufgezogenen leichten Regen nass zu werden. Es waren die ersten Tropfen auf unserer Tour, die drückende Hitze hatte etwas abgenommen, sollten sich die am Himmel bereits zu sehende Auflockerung durchsetzen, könnte es ein schöner Tag werden.

In Porec mussten wir uns eine kurze Zeit unterstellen, danach war es mit dem Regen vorbei. Immer wieder kleine küstennahe Nebenwege suchend, hangelten wir uns in Richtung Novigrad. Die Straßen waren teilweise noch feucht, die Luft dafür wunderbar klar. An einer Ausgrabungsstätte vorbei folgten wir der Route 121 von www.istria-bike.com , wir waren zufällig auf die Hinweisschilder gestoßen. Die Routenführung der 121 gefiel uns recht gut, um aber weiter nach Novigrad zu gelangen, mussten wir einige Kilometer vor dem Ort doch noch auf die Straße.

Der Verkehr war etwas nervig, Einmal überholte uns ein Bus dermaßen eng, dass uns das „Herz in die Hosen rutschte“. In solchen Momenten kommen einem dann immer so Gedanken in Richtung „was wäre wenn?“, aber es war ja glücklicherweise gut gegangen. Der Busfahrer hatte natürlich nichts bemerkt. Vor Novigrad gibt es östlich des Steinbruches einen Damm. Die begradigte Mirna fließt dort in einem dem Meer vorgelagerten See. Novigrad ist ein kleiner hübscher Ort, der zum Verweilen einlädt. Wir tranken dort einen Eiscafe und reinigten an einer Tankstelle die total verdreckten Räder. Auf der Bikeroute hatte es aufgrund des nächtlichen Regens viele feuchte Stellen gegeben, die rote Erde war an den Rädern überall kleben geblieben.

Novigrad ist eine Ortschaft, die ursprünglich auf einer kleinen Insel in Festlandnähe entstand. Wegen der dauernden Bedrohungen wurde dort in römischer Zeit bereits eine umfriedete Siedlung errichtet, quasi eine Siedlung mit Verteidigungsmöglichkeiten. In den späteren Jahrhunderten wurde der Ort unter den verschiedenen Herrschaften wie den Franken, den Byzantinern und den Deutschen (10.-12. Jhd) politisch und wirtschaftlich immer bedeutender.

Das Mittelalter war dabei eine äußerst schwierige Epoche, Epedemien der Pest und Malaria, sowie die häufigen Angriffe setzten dem Ort und der Bevölkerung massiv zu. Nach einer jahrhundertelangen Regentschaft Venedigs und der kurze Herrschaftszeit der Habsburger fiel Novigrad an in Italien. Erst mit dem Ende des zweiten Weltkriegs kam Novigrad zum damaligen Jugoslawien. In der Zeit nach dem Krieg ernährte sich die Bevölkerung Novigrads überwiegend vom Fischfang, bis Jahre später der Tourismus boomte. Noch heute ist der Tourismus für Novigrad, das seit 1991 zur selbstständigen Republik Kroatien gehört, die Haupteinahmequelle.

Genug von der Geschichte, vor uns lagen noch 20 km Radstrecke, die uns sehr gefiel. Der ortsverbindenden Hauptstraße immer etwas ausweichend, waren die Wege nicht schnell zu befahren, es machte aber Spaß dort in Ruhe zu radeln.

Unsere Unterkunft lag in Umag mitten in der Innenstadt. Die Zimmer gehörten zu einem Restaurant, das wohl sehr bekannt war. Nicht nur Touristen aßen dort, es schien auch ein allgemeiner Treffpunkt des Ortes zu sein. An dem Abend suchten und fanden wir ein nettes Lokal direkt am Meer. Dort konnten wir in Ruhe aufs Meer blicken und ein wenig weiter in unseren mitgenommenen Büchern lesen. Mein Buch hieß „Kryptum“ von Augustin Sanchez Vidal.

 


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 05.Tag: Entlang der Küste nach Piran in Slowenien

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
06.09.2011 37 196 290 1640 Hostel Albi

 

Von zu Hause kannten wir es ja, dass alte Bahntrassen zu Radwegen umgebaut wurden. Das es die Form von Radwegen auch in Kroatien und Slowenien gab, hatten wir bei der Planung unserer Tour übersehen. Mehr dazu aber später. Morgens bekamen wir erst einmal ein Frühstück vor unserem Restaurant. Unsere resolute Vermieterin war schon wieder sehr geschäftig unterwegs, plapperte munter mit ihren Nachbarn und schwang den Besen. Es war noch ruhig im Ort, nachts hatte es wohl etwas gestürmt, kleinere Blumenkübel waren umgekippt oder von der Fensterbank gefallen. Die Blumenerde musste verschwinden, bevor die Touristenscharen kamen.

Als wir den Ort verließen,  war es erst kurz nach 09:00 Uhr, die Wetterlage hatte sich wieder deutlich gebessert, so dass wir frohgelaunt in die Pedale traten. Um unser Tagesziel Piran in Slowenien zu erreichen, mussten wir nur der Küstenlinie folgen. Ziemlich nah am westlichsten Punkt Kroatiens vorbei wollten wir nach Norden und etwas später nach Osten schwenken, um am Nachmittag die Grenze nach Slowenien zu überqueren.

Auf der Nordseite der Halbinsel wurde es etwas hügeliger, so dass wir einer feingeschotterten Piste folgend mehrere Male ca. 60-80 Hm hinauf mussten. Bekamen wir einen freien Blick auf das Meer, konnten wir den Zielort auf der anderen Buchtseite liegen sehen. Sehr schön anzusehen waren auch die Salinenfelder, die schon im Mittelalter angelegt wurden und seit der Zeit sehr stark die wirtschaftlich Entwicklung Pirans beeinflusst haben. Die ca. 700 Hektar großen Salzfelder besitzen zwar heute nicht mehr die wirtschaftliche Bedeutung der damaligen Zeit, werden aber immer noch betrieben.

Kurz hinter dem Anstieg entdeckten wir das Hinweisschild auf die alte Strecke der Parenzana-Eisenbahn. Die Bahngleise hatte man entfernt und die Strecke als Rad- und Nordic Walking Trail ausgebaut. Da Bahnlinien ja immer nur relativ wenig Steigung besitzen, wurden wir auf den letzten Kilometern bis zum Grenzübergang quasi verwöhnt.

Die Trassenführung der Parenzanbahn begann in Triest am damaligen Staatsbahnhof und führte über Koper, Portoroz und Montana bis nach Porec. Ein Charakteristikum der Linie waren die langen Schleifenbildungen zur Höhengewinnung, entsprechend lange dauerte wohl damals auch die Fahrt. Im Bahnhof von Portoroz bestand quasi als Stich eine ergänzende Bahnverbindung nach Piran. Erstaunlich sind die nachstehend aufgeführten technischen Daten für die damalige Zeit (ca. 1912).

Zahl der Bahnhöfe: 35

Tiefster Punkt: 2 m über NN

Höchster Punkt: 293 m über NN

Zahl der Kurven: 604

Zahl der Tunnel: 8

Zahl der Brücken: 11

Zahl der Viadukte: 6

Durchschnittsgeschwindigkeit: 21,9 km/h

Mit dem Ausbau des Rad-und Wanderweges wurde im Februar 2008 begonnen, maßgeblich gefördert durch Tourismus-Entwicklungsgelder der EU. Wenige Kilometer weiter trafen wir auf den Grenzübergang nach Slowenien. Unsere restlichen kroatischen Kuna verschwanden im Gepäck, ab jetzt galt wieder der Euro. Die alte Trassenführung der Parenzana-Bahn brachte uns fast unterbrechungsfrei bis nach Portoroz. Dort legten wir an einem Cafe direkt neben einer großen Hotelanlage noch eine Pause ein, die meisten Kilometer des Tages waren ja bereits geschafft.

Bei der Ankunft in Piran bezauberte uns die Altstadt sofort. Schon die Fahrt an dem kleinen Innenhafen entlang war toll. Als wir dann auf dem Tartiniplatz eintrafen, waren wir hin und weg. Was für eine tolle Altstadt. Der weit sichtbare Kirchturm der St. Georgs-Kathedrale, der alle Gebäude überragte, die wunderbar restaurierten alten Häuser rund um den Platz, wir freuten uns schon darauf, dort den Abend zu genießen.

Zunächst radelten wir aber zu unserer Unterkunft. Es handelte sich um eine Art Jugendherberge, in der wir ein Apartment zugwiesen bekamen. Nicht sehr luxuriös ausgestattet, aber für eine Nacht war das kein Problem. Die verbleibenden Stunden des Tages verbrachten wir mit Baden im Meer, einem Rundgang durch die tolle Stadt, einem leckeren Essen und zum Ausklang des Abends mit einer erschreckend teuren Flasche Wein. Für uns war es ein sehr gelungener Tag.

 


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 06.Tag: Auf alten Eisenbahntrassen über Koper nach Triest

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
07.09.2011 51 247 350 1990 Hotel Al Viale

 

Das erste Teilstück nach Portoroz radelten wir auf der Strecke zurück, die wir tags zuvor gefahren waren. In Portoroz galt es dann die alte Strecke der Parenzana Eisenbahn ausfindig zu machen. Sie musste irgendwo in Portoroz im Berg verschwinden und durch einen Tunnel führen, anders konnte es aufgrund der hohen Berge kaum sein. In der Touristeninformation bekam Claudia die entsprechende Information. Wir standen nicht weit weg vom Tunneleingang, mussten aber noch steil den Berg hinauf.

Auf der Nordseite ging es dann auf der ehemaligen Bahnstrecke weiter. Kein Autoverkehr störte unsere Ruhe, dort ließ sich hervorragend radeln. Den Blick immer mal wieder auf das am Meer gelegene Izola gerichtet, kurbelten wir gemütlich dahin, so konnte es bleiben.

Hinter Izola passierte uns ein kleines Missgeschick. Wir waren an dem Einstieg zum direkt am Meer entlang führenden Radweg vorbeigefahren, hatten das aber nicht bemerkt. So suchten wir nach einer Möglichkeit dort hinzugelangen und standen plötzlich an einer stark befahrenen Hauptstraße. Der Radweg war auf der anderen Seite zu sehen, jedoch aufgrund der vorhandenen Leitplanken nicht ohne Gefahren erreichbar. Wir hatten uns schon entschieden zurück zu radeln, als wir die Polizeisirene hörten und das Blaulicht sahen. Der Fahrer kam direkt auf uns zu, um uns auf die Gefahren hinzuweisen, dass aber alles noch in einem verhältnismäßig netten Ton. Der zweite Polizist machte ein sehr ernstes Gesicht und hielt die Hand immer an der Brusttasche. Er war sichtlich erregt und wohl nahe daran einen Strafzettel auszufüllen. Wir hielten uns an den Fahrer und endschuldigten uns dreimal, was konnten wir in der Situation auch schon anders tun. Mit „blauem Auge“ waren wir der Situation entronnen, als sie uns den Weg erklärten, der uns ein paar hundert Meter zurück nach Izola brachte, das war uns aber egal.

Direkt am Meer entlang fuhren wir dann noch die wenigen Kilometer bis nach Koper. Koper ist die einzige Hafenstadt, der nur ca. 45 km langen Küste Sloweniens. Nicht weit von der italienischen Stadt Triest entfernt, besitzt Koper durch die Meerlage eine immense wirtschaftliche Bedeutung. Beim Verlassen der Stadt würden wir noch an den großen Industrieanlagen und dem Containerhafen vorbeiradeln. Zunächst ging es aber in die recht hübsche Innenstadt.

Immer weiter der wieder schönen Küstenlinie folgend überquerten wir um die Mittagszeit die italienische Grenze und radelten weiter nach Triest. Einen Zwischenstop hatten wir noch in dem kleinen Ort Muggia, danach gab es nicht mehr viel zu sehen. Je näher wir Triest kamen, je unerträglicher wurde der Verkehr. Tausende Autos strömten durch die Stadt und erforderten unsere ganze Konzentration. Erst im Zentrum wurde es etwas ruhiger. Dort fanden wir kleinere Straßen, die uns zu unserem Hotel brachten.

Den späten Nachmittag nutzten wir, um ein wenig durch die Altstadt zu streifen. Wir schauten uns das Römische Theater an und liefen hinauf zur Burg. Des Laufens müde verbrachten wir dann den Abend draußen vor einer kleinen Pizzeria unmittelbar in der Nähe unseres Hotels. Nachstehen noch einige Fotos von unserem Streifzug durch Triest:

 


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 07.Tag: Im Parco di Miramare und unsere Fahrt nach Grado

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
08.09.2011 55 302 150 2140 Hotel Euro Meuble

 

Das nächste Tagesetappenziel hieß Grado. Bis dorthin waren ca. 55 km auf überwiegend flachem Terrain zu radeln, Grund genug, uns morgens Zeit zu lassen. Nach dem Frühstück wollten wir nur noch aus dem Moloch Triest heraus, um auf ruhigeren Straßen nach Westen zu radeln. Unseren ersten Zwischenstopp hatten wir am 9 km entfernten Schloss Miramare, das sehr eindrucksvoll ist.

Das Schloss Miramare liegt auf einer Felsklippe direkt am Meer. Erbaut wurde es in den Jahren 1856 bis 1860 für den Erzherzog Maximilian von Österreich, der der Bruder von Kaiser Franz Josephs I. war. Seit 1970 ist das Schloss als staatliches Museum für Besucher geöffnet.

Berühmt sind neben dem Schloss auch die ausgedehnten Grünanlagen, durch die wir unsere Räder schoben. Der Park erstreckt sich über einer Fläche von über 20 Hektar auf einem ursprünglich nicht bewachsenen Felsvorsprung. Dem Wunsch des Erbauers folgend, sollte der Park vor allem ein Ort der Meditation werden. Man findet dort Lorbeersträucher, Zypressen, Myrten, Holunder und darüber hinaus exotische Pflanzen, die der Erzherzog von seinen Reisen als Admiral aus China mitbrachte (z.B. Bambusstauden, Küstenmammutbaum und viele mehr). Uns gefiel es dort sehr.

Von der weiteren Fahrt gibt es relativ wenig zu berichten. Wir folgten der Küstenstraße bis nach Monfalcono und schwenkten nach Westen, um den hässlichen Ort so schnell wie möglich hinter uns zu lassen. Am westlichen Ortsausgang wurde es dann ruhiger.

Auf dem flachen Terrain in Richtung Grado kamen wir zügig voran. Das Gebiet ist durchzogen von Kanälen, so dass wir über mehrere Brücken fuhren. Bei unserer Ankunft in Grado waren wir von dem Ort zunächst nicht besonders begeistert, weil er sich als großes touristisches Zentrum erwies. Das relativierte sich aber am späten Nachmittag mit dem Besuch des historischen Ortskerns. An dem Abend fanden wir noch ein nettes Lokal, vor dem wir den Tag mit unseren Büchern ausklingen ließen.

 

 

 

 

 


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 08.Tag: Aquileia, Palmanova und Udine, es gab viel zu sehen

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
09.09.2011 66 368 260 2400 B&B Via Monzambone

 

Jeden Tag gab es irgendwelche neuen Highlights, unsere Radtour hatte uns bisher sehr gefallen. Am 08.Tag der Tour sollte es nicht anders sein. Es waren weniger die landschaftlichen Reize der flachen Region,  die an diesem Tag beeindruckten, sondern die Städtchen wie Aquileia, Palmanova und unser Zielort Udine, alles tolle Städte mit einem eigenen Charme.

Als wir uns am Morgen aufmachten, Grado zu verlassen, fuhren wir zunächst noch eine Runde über die nördlich im Ort gelegene kleine Insel. Sie gefiel uns nicht, es gab nichts Ursprüngliches der Region, Häuser und ganze Komplexe nur für Touristen gebaut reihten sich aneinander, dass war nicht unser Ding.

Wir verließen Grado über die Via Testata Mosconi, einer langen Straße, die auf einem Deich nach Norden führte. Unser erstes Tagesziel befand sich nur 12 km von Grado entfernt. In dem kleinen Örtchen Aquileia  wartete eine Besonderheit auf uns, mit der wir in der Region überhaupt nicht gerechnet hatten. Aquileia zieht seit Jahren eine große Zahl von Besuchern aus der ganzen Welt an, weil es eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Italiens besitzt. Dieser Ort, der von einer langen Geschichte zeugt, ist seit 1998 UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit.

Bei unserer Ankunft fiel der erste Blick auf den Glockenturm und auf die Basilika, die schon von weitem zu sehen waren. Der Ort Aquileia war klein. Die Häuseransammlung mit knapp 3500 Einwohnern ließ kaum darauf schließen, dass hier mal zwischen 70.000 und 100.000 Menschen gelebt hatten.

Der Ursprung Aquileias ging auf das Jahr 181 v. Chr. zurück, als 3000 Veteranen dort aufgrund eines Senatsbeschlusses eine Militärkolonie gründeten. Diese entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem Verkehrsknotenpunkt. Nach der Überquerung der julischen Alpen war Aquilea die erste größere Stadt in Italien. Sie war der Endpunkt der Bernsteinstraße, über die der Stein von der Ostsee bis nach Aquileia transportiert wurde. Die Stadt wurde zu einer der bedeutendsten Handelsmetropolen. Industriezweige wie die Glasindustrie und Eisenverhüttung blühten. Schiffswerften entstanden und Zubehör für den Transport zur See wurde in Aquileia hergestellt.

Eine geistige Blüte erlebte Aquileia ab 314 n. Chr  durch das Christentum, vor allem durch seinen Bischof Theodor. Ab dem Jahr 572 n. Chr. galt der Bischof von Auquiliea als Patriarch und damit als höchster Kirchenfürst gleich nach dem römischen Papst der lateinischen Kirche. Im Jahr 452 wurde die Stadt fast vollständig von den Hunnen zerstört. Erst mit dem Aufstieg Venedigs (1451) verlor Aquileia endgültig seine Vorherrschaft.

Die Basilika beeindruckt von weitem schon durch den 73 m hohen Glockenturm, der ungefähr im Jahr 1000 ursprünglich als Wachturm erbaut wurde. Die Basilika ist der Jungfrau und den Heiligen Hermagor und Fortunatus gewidmet, letzterer galt nach neuesten Studien als der Initiator der christlichen Geschichte von Aquileia. Die damalige Bedeutung der Basilika hat unauslöschliche Spuren hinterlassen, sie gilt als die Mutterkirche nicht nur für die dortige Region sondern auch alle Länder des östlichen Mittelmeerraums, weil sich der Glaube von Aquileia aus ausbreitete.

Die Basilika, die wir von der Westseite aus betraten, birgt ein mehrfarbiges Bodenmosaik aus dem 4. Jahrhundert. Es wurde erst in den Jahren 1909-1912 entdeckt. Aber jetzt lasse ich mal die Fotos „sprechen“. Nach einer kurzen Pause in einem nahe gelegenen Cafe machten wir uns auf den Weg. Wir hatten uns in der Basilika Zeit gelassen, nun war sie vorangeschritten, vor uns lag noch ein langer Weg.

Über Cervignano del Friuli führte unser Weg nach Palmanova, einer alten Militärstadt, deren Form schon auf einer Straßenkarte förmlich ins Auge fiel.  Die Festungsstadt, die 1960 zum Nationaldenkmal erklärt wurde, besitzt ein mehreckiges Stadtbild in Form eines neunzackigen Sterns. Das Projekt des damaligen Architekten Giulio Savorgnan ist ein Meisterwerk der militärischen Ingenieurskunst. Grundlage für die außergewöhnliche Form war im Wesentlichen die Reichweite der Waffen der damaligen Zeit und die üblichen Angriffsstrategien. Von einer riesigen Grabenanlage umgeben, galt die Stadt lange Zeit als uneinnehmbar.

Das Herz der sternförmigen Stadt ist der Piazza Grande. Sechseckig angelegt gehen von ihm strahlenförmig die 6 Hauptstraßen aus.  In der Mitte des Platzes steht die Standarte, die Wahrzeichen der Festung ist, drum herum die wichtigsten Gebäude der Stadt, wie der Dom aus dem 17. Jahrhundert, der ein Werk des Amtes für Befestigungsanlagen von Venedig ist. Beim Verlassen der Stadt fotografierte ich noch den äußeren Graben. Auf dem Foto kann man sehr gut sehen, welche Dimensionen er besitzt.

Durch das nordöstliche Stadttor verließen wir die Stadt, um auf kleineren Nebenwegen nach Udine zu gelangen. Die Mittagssonne brannte zu der Zeit gnadenlos. Wir schafften es noch durch die kleine Orte Claudiano und Percoto bis nach Pavia di Udine zu radeln, danach waren wir von der Hitze geschafft. 38 Grad im Schatten und das ohne auch nur einmal im Schatten zu radeln, forderten ihren Tribut. Kurz hinter Pavia di Udine fanden wir endlich ein Lokal, dass uns die ersehnte Pause brachte. Auf der weiteren Fahrt nach Udine sahen wir noch ein Straßenschild, das nachdenklich stimmte. Den Zielort Udine erreichten wir etwa um 16:00 Uhr. Die im Ostteil der Stadt bereits von zu Hause aus gebuchte Unterkunft gehörte zur ersten Klasse. Es handelte sich eher um eine Ferienwohnung als um ein einzelnes Zimmer. Mit Obst wurden wir liebevoll empfangen, wir gehörten an dem Tag zu den zufriedenen Menschen, denn was wollte man mehr?

Nach einer längeren Pause machten wir uns auf den Weg in die  Stadt, die schöner nicht sein konnte. Was war das für ein Tag? Wir hatten doch in Aquileia und Palmanova schon soviel gesehen. In Udine gab es soviel zu sehen, dass eine Beschreibung aller Sehenswürdigkeiten hier den Bericht „sprengen“ würde, Udine war alleine schon eine Reise wert. Nachstehend mal ein paar Fotos von unserem kurzen Besuch. Am späteren Abend fanden wir in einer kleinen Nebengasse ein Restaurant, das uns gefiel. Dort  konnten wir den Tag in Ruhe ausklingen lassen und ein paar Zeilen im Tagebuch formulieren.

 


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 09.Tag: Die letzten Höhenmeter nach San Daniele del Friuli

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
10.09.2011 33 401 300 2700 Agriturismo Dolce Risveglio

 

Nach einem kurzen Besuch der Touristeninformation in der Innenstadt und einem ausgedehnten Frühstück verließen wir die Stadt westwärts. Die riesige Sportanlage ließen wir links liegen, danach wurde es erheblich ruhiger.  Unser Zielort San Daniele del Friuli lag 33 km von Udine entfernt im Nordwesten, auf dem letzten Stück sollte es noch einmal etwas hügeliger werden.

Von der Strecke gibt es wenig zu berichten. Einen kurzer Zwischenstopp hatten wir Castelo Villalta und in Fagagna, ansonsten radelten wir gemütlich vor uns hin. Spannender wurde es kurz vor unserem Zielort, als wir mit unseren Rädern tief ins Tal des Torrente Corno sausten. Die Abfahrt hatte uns ja sehr gefallen, aber nun mussten wir wieder hoch. San Daniele del Friuli lag auf einem Berg, der uns schon ein wenig forderte.

Unsere gebuchte Unterkunft lag im Süden der Stadt. Wir waren früh dran, es war erst 13:00 Uhr und wohl niemand vor Ort. Aus dem Grund kurbelten wir mit unseren Rädern zunächst hinauf in die 100 Meter höher gelegene Stadt, sahen uns ein wenig um und rollten dann zurück zur Unterkunft.

Hartnäckiges Schellen an der Tür bewirkte dann, das ein ca. 60 jähriger Italiener erschien. Er sprach kein Wort Englisch, wollte uns aber wohl klar machen, dass die Unterkunft ausgebucht sei. Wir blieben hartnäckig und zeigten ihm die Bestätigung unserer bereits getätigten Anzahlung. Er lief ins Haus und bekam von der Dame des Hauses wohl die Genehmigung uns einzulassen, sie hatten es endlich kapiert. Meine Radschuhe mit Shimano SPD-Haken waren dann das nächste Problem. Immer wieder auf meine Füße weisend, verstand ich es dann. Den Marmorboden durfte ich nur ohne Schuhe betreten. Ich grinste ihn an, tat was er wünschte, endlich hatten wir es geschafft. Das Zimmer war vom feinsten, alles relativ neu und in Topzustand und Qualität. Von einer Vollbelegung konnte aber nicht die  Rede sein, einen Gast hatten wir nirgendwo gesehen. Nach einer ausgiebigen Dusche ging es zu Fuß hinauf in die Stadt.

San Daniele del Friuli ist eine ca. 8000 Einwohner zählende Stadt der Provinz Udine. Die Stadt besitzt einige historische Bauwerke aus dem 16.-18. Jahrhundert, wobei viele durch ein Erdbeben im Jahr 1976 zerstört wurden. Berühmt ist San Daniele wegen seinen San Daniele Schinkens, eine luftgetrockneter Schinken, der im Geschmack und Aussehen dem Parma Schinken ähnelt.

 

 

 


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 10.Tag: Das mittelalterliche Stadtfest von Valvone

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
11.09.2011 60 461 150 2850 Camino Tagliamento, Via Aquileia

 

Unsere nächste Unterkunft lag ca. 5 km südwestlich von Coidroipo etwas außerhalb in ruhiger Lage. In Luftlinie befand sich der Zielort noch nicht einmal 30 km von San Daniele del Friuli entfernt, ein Grund mit, ein paar Haken zu schlagen. Westlich des breiten Flusses Tagliamento entdeckten wir den Ort Spilimbergo, der laut Reiseführer einiges zu bieten schien. Aus dem Grund planten wir unsere Strecke ein wenig um, radelten zunächst nach Süden bis Cisterna und schwenkten dann nach Westen in Richtung Spilimbergo. Bei der Überquerung des Tagliamento staunten wir über die Länge der Brücke. Bei starkem Regen und mehr Wasser aus den Bergen musste der zu sehende schmale Fluss eine immense Breite annehmen.

Spilimbergo ist weit über die Region hinaus als Stadt der Mosaiken bekannt, denn dort hat die im Jahr 1922 gegründete Mosaikfachschule ihren Sitz. Die bedeutendsten Bauwerke sind das Kastell und der Dom, der im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Der Domplatz unweit des Kastells war einst das Zentrum der Verwaltungs- und Wirtschaftsaktivitäten. Hier hatten die Händler, die durch die Furt des Tagliamento aus den umliegenden Städten kamen,  ihre Stände.

Die Geschichte des Kastells ist mit derjenigen der Herren von Spilimbergo verbunden, die damals ein hohes Ansehen genossen. Sie wirkten damals als Ministeriales für den Patriarchen von Aquileia, was für die damalige Zeit eine sehr bedeutende Stellung war. Das Kastell wurde im Jahr 1511, nachdem es schon durch ein Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen war, bei einer Revolte in Brand gesetzt. Nur der sogenannte Palazzo Dipinto, der bemalte Palast,  wurde nicht zerstört.

Mit den Arbeiten zum Bau des Doms wurde im Jahr 1284 begonnen. Er wurde direkt an der alten Stadtmauer errichtet, wobei ein Turm mit in die Konstruktion einbezogen und als Glockenturm gestaltet wurde. Von außen fanden wir den Dom nicht besonders sehenswert, im Innern gab es dafür wahre Schmuckstücke, die alle aus dem 14. Jahrhundert stammten. Nachstehend mal ein paar Fotos.

Nach einem halbstündigen Aufenthalt vor einem Cafe machten wir uns auf den weiteren Weg. Abseits der stark befahrenen Straßen fuhren wir in Richtung Süden. Wir ahnten noch nicht, was uns in Valvasone erwarten würde, freuten uns über das Wetter und radelten einfach so dahin.

Bei der Ankunft in Valvasone staunten wir nicht schlecht. Zufälligerweise gerieten wir dort in ein mittelalterliches Stadtfest. Am Stadttor wurden wir mit unseren Rädern von Jugendlichen begeistert empfangen und eingelassen. Was gab es dort nicht alles zu sehen, die tollen Kostüme, die handwerklichen Vorstellungen, die mittelalterlichen Gerichte, das alles begeisterte uns sofort. Nachstehend habe ich mal einige tolle Aufnahmen von dem Event zusammengestellt.

Wir hielten uns über 2 Std. in Valvasone auf, waren total begeistert, so konnte unsere Reise weitergehen. Danach radelten wir wieder über den Tagliamento hinweg nach Coidroipo. Dort hielten wir uns aber nur kurz auf,  viel gab es dort nicht zu sehen. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Camino Al Tagliamento fotografiert ich noch ein größeres Gehöft, danach hatten wir unser Tagespensum geschafft. Die Unterkunft gefiel uns sehr gut, im Ort gab es aber leider nur eine kleine Osteria. Mangels Alternativen aßen wir in der Osteria eine Wurstplatte, die 4 km nach Coidroipo zurückradeln wollten wir beide nicht mehr.

 


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 11.Tag: Zwei Highlights, die Abtei Sesto Al Reghena und Portogruaro

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
12.09.2011 63 524 130 2980 Casa Delser

 

Über die Abtei Sesto Al Reghena hatten wir ja schon zu Hause einiges gelesen. Sie war unser nächster geplanter Zwischenstopp in ca. 30 km Entfernung. Unser Frühstück bekamen wir in der Gastwirtschaft direkt neben unserer Unterkunft. Tags zuvor hatten wir dort aufgrund des Sonntags nur nicht einkehren können, sonntags war die Wirtschaft  halt geschlossen.

Noch einmal querten wir an dem Morgen den Tagliamento in westlicher Richtung und hielten zum ersten Mal in Cordovado. Den Ort hatten wir bei unserer Planung überhaupt nicht in den Fokus gerückt, umso schöner, so gab es ihn halt als Überraschung.

Als wir in dem mittelalterlich anmutenden Dorf eintrafen,  sahen wir keine Menschenseele. Der Ort ist nicht groß, besitzt aber einen gut erhaltenen alten Ortskern mit einer kleinen Burg und einer alten Pfarrkirche. Sehenswert sind darüber hinaus zwei alte Adelspaläste aus dem 18. Jahrhundert, die Villa Attimis und der Palazzo Ridolfi auch Palazzo del Capitano genannt. Bis Sesto Al Reghena waren nur noch knapp 5 km zu radeln, das eingeplante Highlight stand ja als nächstes auf dem Programm.

In Sesto Al Reghena gibt es einen wertvollen Kunstschatz, die Benediktiner Abtei Santa Maria in Sylvis. Bei unserer Ankunft beeindruckte uns das verteidigungsartige Gebäude sofort. Die Abtei ist ein herausragendes Beispiel einer Klosterfestung, die im 8. Jahrhundert von den Langobarden erbaut wurde. Später Veränderungen im romanischen Stil sorgten dafür, dass von der ursprünglichen Verteidigungsanlage nur noch der große Turm am Eingang erhalten blieb. Die Kirche ist heute Mittelpunkt kultureller Veranstaltungen. Aufgrund der hervorragenden Akustik werden dort Konzerte antiker Musik gegeben. Der ehemalige Wohnsitz des Abtes ist heute Rathaus. Unser weiterer Weg brachte uns nach Süden in Richtung Portogruaro. Bis dorthin waren ca. 12 km zu radeln, was auf dem flachen Terrain aber zügig machbar war.

Die historische Stadt Portogruaro hat eine wunderschöne Altstadt und sehenswerte Renaissancepaläste. Als architektonische Attraktionen gelten das Rathaus aus dem 13. Jahrhundert, der schiefe Glockenturm des Doms und die alten Mühlen im Zentrum der Stadt, die man eigentlich kaum übersehen kann. Die Mühlen stammen aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurden im Auftrag der Bischöfe von Concordia errichtet, die diese wiederum verpachteten. In den achtziger Jahren rettete der Minister für Kultur und Umwelt die Mühlen vor dem Verfall. Als wir dort eintrafen, war es wieder sehr heiß und wir sehnten uns nach einem Eis oder einem Eiscafe. Auf der Suche nach einem Cafe wurde fotografiert, was vor die Linse kam, Motive gab es reichlich.

Etwa 12 km südöstlich von Portogruaro hatten wir uns nördlich des kleinen Ort Lugugnana auf einem alten Bauernhof eingemietet, der ursprünglicher nicht sein konnte. Die Vermieterin sprach Deutsch, umso leichter war die Kommunikation als sie uns unser Zimmer und die Vorräume zeigte. Den Abend verbrachten wir in eine Pizzeria in dem kleinen Ort. Alternativen gab es aufgrund der abseits gelegenen Lage ohnehin nicht.

 

 

    

 


 

 12.Tag: Über Caorle nach Lido di Jesolo

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
13.09.2011 64 588 170 3150 Hotel Alexander

 

Unsere deutschsprachige Vermieterin hatte uns draußen ein tolles Frühstück bereitet. Schon optisch, ohne etwas gegessen zu haben, war dass ein Genuss. Nach einer herzlichen Verabschiedung radelten wir durch das kleine Lugugnano, bogen an der einzigen Ampel des Ortes rechts ab auf die lange Gerade in Richtung Westen. Viel gab es auf dem ca. 17 km langen Abschnitt bis zum Abzweig nach Caorle nicht zu sehen. Eine mit vielen Bäumen flankierte Allee, die uns immer viel Schatten bot, aber leider mit relativ viel Verkehr. In dem kleinen Ort La Salute legten wir eine kurze Pause ein und schwenkten dann nach Süden.

Der Ort Caorle ist ein typisches modernes Seebad, jedoch mit einem alten historischen Kern. Aufgrund seiner kleinen Gassen, seinen Glockentürmen und den typisch venezianischen Farben wird Caorle auch als „Klein-Venedig“ bezeichnet. Bemerkenswert sind vor allen Dingen die Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert und der zylindrische Glockenturm aus dem Jahr 1100.  Caorle ist bereits über 2000 Jahre alt. Ursprünglich als römischer Hafen gegründet, entwickelte sich die Stadt zunehmend, so dass sie im 5. Jahrhundert bereits eine der größten Städte Norditaliens war. Durch klimatische Veränderungen und der Versandung des Hafens verlor der Ort später zunehmend an Bedeutung. Heute sind der Tourismus an den 15 Kilometer langen Stränden und die Fischerei die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren für den Ort.

Auf unserer weiteren Fahrt in Richtung Lido di Jesolo konnten wir teilweise direkt am Strand entlang radeln, es gefiel uns aber nicht, zu viel Tourismus wohin man auch nur sah. Irgendwann war es uns dann zu sandig, so dass wir wieder zur Straße radelten. Eine Pause legten wir noch kurz hinter der Mündung des Flusses Piave ein, dort gab es ein schön gelegenes Cafe.

Wenige Kilometer weiter dann Tourismus pur. Wir hatten ja schon viel von Lido di Jesolo gehört, hatten auch schon Menschen davon schwärmen hören, eines war aber sehr schnell klar, unser Ding war das nicht.  Wir hatten im noch mehrere Kilometer entfernten Hotel Alexander die Übernachtung vorgebucht, eine Alternative gab es deshalb nicht. Aus dem Grund gingen wir auf die lange Gerade, die aus einer Aneinanderreihung von Hotels und Restaurants beidseits der Straße bestand, die kaum zu beschreiben war. Wie konnte man dort einen längeren Urlaub verbringen, die Hotels waren teilweise sehr alt, wir verstanden es nicht. Irgendwann schauten wir nur noch auf dem Radweg nach vorn und sehnten uns danach, unser Ziel zu erreichen. Unsere Unterkunft war o.k., das Hotel Alexander hatte den im Internet präsentierten Standard. m späten Nachmittag gingen wir noch kurz zum Pool und liefen ein wenig durch den Ort. Am liebsten wären wir weitergeradelt.

 


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 13.Tag: Die letzten 60 km nach Mestre (Venedig)

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
14.09.2011 62 650 130 3280 Hotel Aaron

 

Es gab Orte, die verließ man morgens mit einer gewissen Wehmut, Lido di Jesolo gehörte dazu mit Sicherheit nicht. Nachdem wir unsere Räder aus der Tiefgarage des Hotels geholt hatten, schwenkten wir sofort nach Norden. Dank GPS fanden wir den Weg auf dem Kanaldeich sehr schnell, besser als wieder auf der schrecklichen Geraden zurück zu radeln. Nach einem kurzen Stopp an der Kirche in Jesolo (nicht Lido di Jesolo) schwenkten wir nach Nordwesten. Eine kleine Straße ermöglichte  abseits der Hauptstraße entspanntes Radeln.

In Caposile versuchten wir zunächst statt auf der Hauptstraße auf einem kleinen Weg nach Westen zu gelangen. Der Versuch endete auf einer zugewachsenen Piste, die nicht mehr befahrbar war. Den einen Kilometer mussten wir leider wieder zurück, um auf die stark befahrene SP43 auszuweichen, eine Alternative gab es nicht.

Die 7km auf der Hauptstraße waren etwas nervenaufreibend aufgrund des starken Verkehrs. Die vorhandenen Leitplanken verstärkten das ängstliche Gefühl, dass einen beschlich, sobald ein LKW von hinten heranfuhr, man konnte ja nicht einfach in den Graben rollen. Nach einer knappen halben Stunde war das schlimmste Stück des Tages geschafft. Ab dem kleinen Ort Portegrandi konnten wir auf kleinen Straßen bis in das Zentrum von Mestre radeln. Bei der Ankunft in Mestre waren wir sehr erstaunt über die für Radler angelegte Infrastruktur, das nachfolgende Foto zeigt was für tolle Radwege es dort gab.

Nach 650 Gesamtkilometern hatten wir unser Ziel, das Hotel Aaron in Mestre erreicht. Unsere tolle Radtour war damit leider beendet. Bis zum Rückflug blieben uns noch zwei Tage, genug Zeit um ohne Rad noch einmal nach Venedig zu fahren. Nach dem Einchecken liefen wir an dem Nachmittag erst einmal zu zwei Radgeschäften, um für den Rückflug gerüstet zu sein. Für die Räder benötigten wir Kartons in einer Größe, die es erfahrungsgemäß in einem Radgeschäft gab. Im zweiten Geschäft (Powerstation) hatten wir  Glück, wir sollten an unserem Abflugtag wiederkommen und die Kartons abzuholen, unser Problem war damit gelöst. Am späten Nachmittag und Abend bummelten wir noch über den Markt in der Altstadt von Mestre Venedig.

 


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 14.Tag: Mit wenig Gepäck im Bus nach Venedig

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
15.09.2011 0 650 0 3280 Hostal Casa Linger in Venedig

 

Wann waren wir das erstemal in Venedig gewesen? Das Ereignis hatten wir nicht vergessen, lange war es her, unsere Tochter hatte an dem Tag ihren 1. Geburtstag gefeiert. Inzwischen waren 21 Jahre vergangen, für uns ein Grund mit, sich wieder auf Venedig zu freuen. Nicht weit vom unserem Hotel Aaron entfernt gab es eine Bushaltestelle. Der Bus der dort fuhr brachte uns ohne umzusteigen in wenigen Minuten direkt nach Venedig hinein bis zur zentralen Busstation an der Piazzale Roma.

In Venedig hatten wir im östlichen Teil nur 10 Minuten vom San Marco Platz eine Unterkunft gebucht, die mit 90 Euro ohne Frühstück noch einigermaßen akzeptabel war. Mehrere hundert Euro für eine Übernachtung in Venedig auszugeben war überhaupt kein Problem, das hatten unsere Internetrecherchen noch zu Hause ergeben.

Aufgrund des Charakters einer Radreiseberichtsseite möchte ich unseren Aufenthalt in Venedig nicht weiter kommentieren und nur eine kleine Auswahl der Fotos „sprechen“ lassen. Nur soviel, unsere Unterkunft für 90 Euro ohne Frühstück war eher 1 Sterne Niveau, der Aufenthalt aber ansonsten einfach klasse.

 


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 15.Tag: Die Bienale in Venedig

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
16.09.2011 0 650 0 3280 Hotel Aaron

 

Was wir noch nicht erzählt haben war die  Tatsache, dass wir drei Tage zuvor von unserer Vermieterin in Lugugnano Karten für die Biennale geschenkt bekamen. Sie hatte die Karten für Gäste besorgt, die kurzfristig ihren Urlaub hatten absagen müssen. Klar, dass wir die Gelegenheit nutzten. Wir frühstückten in einem Cafe an der Straße und machten uns auf den Weg zu den Arsenalen, auf dem Gelände hatte man die Kunstaustellung platziert.

Das Arsenal von Venedig liegt auf der Hauptinsel von Venedig. Der Bereich für die Errichtung des Arsenals bestand aus zwei sumpfigen Inseln im Stadteil Castello. Die Schiffswerft wurde im 12. Jahrhundert gegründet und wie eine Festung von Mauern und Türmen umgeben. Jahrhunderte lang als „Schiffsfabrik“ genutzt, befindet sich heute dort das Forschungszentrum der Marine. Ein Teil des 32 Hektar großen Geländes wurde in 2011 für die Biennale genutzt.

Wir hatten noch bis kurz nach dem Mittag Zeit ein wenig an der Lagune entlang und über das Biennale Gelände zu schlender, danach mussten wir mit dem Wassertaxi und dem Bus zurück nach Mestre. Die Zeit am Nachmittag benötigten wir um die Kartons vom Radgeschäft zu holen und zu packen. Bevor wir zur Biennale liefen kamen wir noch in den Genuss, die „STAR PRINCESS“ in die Lagune einlaufen zu sehen.

Am Nachmittag liefen wir zum Radgeschäft und holten die Kartons. Sie standen für uns bereit, das hatte schon mal geklappt. Für den Transfer am nächsten frühen Morgen bestellten wir uns mit Hilfe der Hotelrezeption ein Großraumtaxi. Dieses sollte uns einschließlich der großen Kartons zum Flughafen bringen. Den Abend verbrachten wir wie zwei Abende zuvor im alten Stadtzentrum von Mestre, dort hatte es uns am besten gefallen.

 

 

  

  


 

 16.Tag: Heimreise

Datum Km Σ Km Hm Σ Hm Übernachtung
17.09.2011 0 650 0 3280 keine

 

Bereits um 05:30 Uhr früh standen wir mit unseren Radkartons vor dem Hotel und warteten auf das große Taxi. Der Taxifahrer erschien pünktlich. Die Kartons passten locker in den Mercedes Vito hinein, so dass wir bereits 5 Minuten später in Richtung Flughafen fuhren. Wir hatten genügend Zeit, unser Flug mit der Fluggesellschaft Germanwings ging um 08:30 Uhr, 2,5 Stunden hatten wir bei unserer Ankunft am Flughafen noch Zeit.